Er ist einer der berühmtesten Söhne Helgolands: James Krüss, Autor zahlreicher Kinderbücher, die in viele Sprachen übersetzt wurden.

Helgoland. Schon viel wurde über ihn geschrieben - nun liegt die von Krüss-Fans lang erwartete Biografie "James Krüss- Insulaner und Weltbürger" von Klaus Doderer vor. Bis zu seiner Eremitierung war Doderer Professor für Literaturwissenschaften an der Goethe-Universität von Frankfurt und gründete dort 1963 das Institut für Jugendbuchforschung. Er gilt als der deutsche Experte für Kinder- und Jugendliteratur und war zugleich ein langjähriger Freund von James Krüss.

In der Biografie wird noch einmal der schier grenzenlose Schatz an Geschichten, Gedichten, Versen und Fabeln zum Leben erweckt und Krüss in eine Reihe mit großen Schriftstellern wie Astrid Lindgren und Erich Kästner gestellt. Nicht umsonst ist dem Werk von Krüss in der Internationalen Jugendbibliothek von Schloss Blutenburg in München einer von drei Türmen gewidmet - neben Kästner und Michael Ende. Auf Helgoland gibt es in zwei nachgebauten Hummerbuden ein kleines James-Krüss-Museum.

Doderer zeichnet darüber hinaus ein umfassendes Bild des Menschen James Krüss - vom außergewöhnlich talentierten Sprachkünstler bis zum großen Moralisten, der seine politische und gesellschaftliche Umwelt stets offen und kritisch betrachtete - und ihr gerade deshalb eine Phantasiewelt entgegenstellte, ohne allerdings den Realitätsbezug zu verlieren.

James Krüss - Insulaner und Weltbürger, Carlsen-Verlag, 368 Seiten, gebundene Ausgabe, 19,90 Euro ISBN 978-3-551-58213-3