Familienbildung in Wedel besteht seit 25 Jahren. Mit vier Müttern und elf Kindern begann die ehrenamtliche Arbeit, die inzwischen hauptamtlich geführt wird.

Wedel. In einem Vierteljahrhundert wurde aus einem Club engagierter Mütter mit Faible für gegenseitige Hilfe eine professionelle Institution, die für familienbezogene Beratungen und Veranstaltungen aller Art - und unverzichtbar für Wedel. Das ist die Essenz aus der Historie der Familienbildung Wedel, die im kommenden Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feiert.

Mit vier Müttern und ihren elf Kindern begann die Arbeit - Bonny Redelstorff, Hannelore Leprich, Angelika Brix und Reni Schaefer organisierten seinerzeit für Mütter 16 Kurse in angemieteten Räumen. Mittlerweile werden pro Halbjahr rund 320 Kurse und Einzelveranstaltungen angeboten, die von fast 4000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern genutzt werden. Die Zielgruppen reichen von schwangeren Müttern bis zu Senioren.

Längst ist die ehrenamtliche Tätigkeit einer Arbeit gewichen, die mit angestellter Geschäftsführung und zwölf Personen starken Refrenten- und Büro-Team das Geschehen um rund 100 Honorarkräfte steuert. Die Familienbildung "nebenbei" zu führen, funktioniert schon seit Beginn der 90er-Jahre nicht mehr. Geschäftsführerin Ulrike Wohlfahrt: "Die Ansprüche sind gewachsen. Mütter und Väter erwarten professionelle Leistungen für ihre Gebühren."

Seit Gründung der Familienbildung hat sich das Selbstverständnis der Frauen nach Angaben von Ulrike Wohlfahrt zweimal gewandelt. War es vor 25 Jahren für eine Frau eher selbstverständlich, sich zu Hause um die Kinder zu kümmern, wurde später von einer Mutter der Spagat zwischen Arbeitsplatz und Familie erwartet.

"Und wenn Frauen ihre Kinder in die Betreuung gaben, wurden sie als Rabenmütter angesehen", so die Geschäftsführerin, "und heute wird man als Mutter schon fast schief angeguckt, wenn man nicht nach der Geburt rasch wieder in den Beruf zurück geht."

Kinder und Eltern fit fürs Leben zu machen und mögliche Krisen gut zu bewältigen, das ist der Grundtenor in der Arbeit der Familienbildung. Die Einrichtung hat immer mehr Basisarbeit zu leisten, weil offenbar in der Gesellschaft Fähigkeiten rund um Familie verloren gehen. So gewinnen Kurse zur Schulung von Eltern oder Hilfen für junge Mütter, die in ihrer neuen Rolle vielleicht noch etwas unsicher sind, immer stärkere Bedeutung. Zum Jubiläum werden mehrere kostenlose Gratis-Angebote wie "Nele-Elternabende" gemacht.

Ausgebaut wurde in den 25 auch das regionale Aufgabengebiet - mittlerweile ist die Institution auch in eigenen Räumen in Schenefeld und mit Kursen von Tornesch und Moorrege bis Haselau und Halstenbek aktiv.

Und zu einem besonderen Knüller entwickelte sich die Ausbildung und Vermittlung von Tagesmüttern - streng nach harten Qualitätskriterien.

Gern gesehen sind Spender und Unterstützer, denn mit Hilfe von monetären Zuwendungen können die mit Zuschüssen aus öffentlichen Kassen finanzierten Angebote immer sinnvoll ergänzt werden. Weitere Informationen sind nachzulesen im Internet.

www.familienbildung-wedel.de