Diese positive Entwicklung überrascht sogar die Verbandssprecher. Bei ihrer halbjährlichen Umfrage unter ihren Mitgliedsbetrieben, an der 70 Firmenchefs mit 8500 Mitarbeitern in den Kreisen Pinneberg und Steinburg teilnahmen, sei ein Ende der Wirtschaftskrise zu erkennen, fasst Rainer Bruns das Ergebnis zusammen.

Kreis Pinneberg. "Die Talsohle ist durchschritten", sagt der Chef des Unternehmensverbandes Unterelbe-Westküste. "Es gibt deutliche Anzeichen, dass es nicht weiter nach unten geht."

Und Rolf Döring, der in Sparrieshoop mit 180 Mitarbeitern Tiernahrung für den Weltmarkt produziert und dem Vorstand des Verbandes angehört, ergänzt: "Eine so positive Stimmung hat mich wirklich erstaunt."

So ist es zwar seit Juni weiter wirtschaftlich bergab gegangen wie die Umfrage belegt. Doch es ging längst nicht mehr so steil nach unten wie noch in der ersten Jahreshälfte. Und auch die Aussichten für das nächste halbe Jahr sehen erheblich besser aus. So sind Auftragslage und Investitionen bei 38 Prozent der befragten Unternehmer gesunken. Doch zu Beginn des Jahres war dies noch bei rund 60 Prozent der Betriebe der Fall. 27 Prozent berichten sogar schon von wieder volleren Auftragsbüchern. Nur noch jeder vierte Unternehmer rechnet mit einer negativen Entwicklung. Ein Drittel plant, die Investitionen einzuschränken. Das sagte im Juni aber noch jeder zweite Firmenchef. Die Auslastung der Betriebe ist mit durchschnittlich 85 Prozent auch deutlich besser als vor einem Jahr, wobei Einzelhandel, Druck- und Ernährungsindustrie am meisten schwächeln.

Selbst die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt scheinen nicht so düster wie oft prophezeit. Nur jeder vierte Betrieb will Personal abbauen, jeder sechste plant sogar wieder neu einzustellen. "Diese Zahlen sind eindeutig besser als gegenüber der letzten Umfrage von Juni 2009", stellt Bruns erfreut fest. Er geht davon aus, "dass die Unternehmen aus dieser Wirtschaftskrise mit angezogener Handbremse starten."