Der angedrohte Impf-Boykott von Ärzten aus dem Großraum Rellingen und Pinneberg ist ausgeblieben. Wie berichtet, hatten einige Mediziner eine Erhöhung der Honorare für die Schweinegrippe-Vorsorge verlangt.

Kreis Pinneberg. Andernfalls wollten sie die Impfung ab dem 15. Dezember nicht mehr anbieten.

Soweit ist es jedoch nicht gekommen. Nach Informationen der Pinneberger Zeitung haben sich die Ärzte entschlossen, trotz der nicht erfolgten Erhöhung des Salärs von sechs Euro weiter die Spritze gegen die Schweinegrippe anzubieten. Man wolle die Patienten nicht im Regen stehen lassen, hieß es aus einer der betroffenen Praxen. Ein weiteres Argument, warum die Mediziner ihren Widerstand aufgegeben haben: Inzwischen wird die Impfung kaum noch in Anspruch genommen, so dass die anfänglich große Arbeitsbelastung abgeklungen ist.

Raimund Hümmelink, Chef des Kreisgesundheitsamtes, appelliert an alle "impfunwilligen" Ärzte, sich aus der Liste des Gesundheitsministeriums streichen zu lassen. Er habe von einigen wenigen Medizinern gehört, die das überlegen. Größere Versorgungslücken seien nicht zu befürchten. Daher werde das Gesundheitsamt keine eigene Impfsprechstunde anbieten müssen.

Gestern waren kreisweit 554 bestätigte Fälle von Schweinegrippe registriert. Ende November war, wie berichtet, eine 13-jährige Schenefelderin an den Folgen der neuen Grippe verstorben. Wer sich impfen lassen möchte: Inzwischen ist Impfstoff im Überfluss in den Arztpraxen vorhanden.