Die Staatsanwaltschaft in Itzehoe hat Anklage gegen den Großvermieter Gerd Thormählen erhoben. Ihm wird “gewerbsmäßiger Betrug in 29 Fällen“ vorgeworfen.

Uetersen. Die Ermittler sind sicher, dass Thormählen in den Hochhäusern Kreuzkoppel 6 und 10 Nebenkosten für Heizung nicht an den Energieversorger weitergeleitet hat, sondern das Geld als illegale Einnahmequelle genutzt hat. Das bestätigte Oberstaatsanwalt Ralf Döpper am Dienstag.

Bereits 2006 hatte das Energieversorgungsunternehmen E.on den als "Horrorvermieter" gebrandmarkten Thormählen ermahnt, die Gelder seiner Mieter für Heizkosten weiterzuleiten. Bis zum Frühjahr 2009 waren dadurch nach Informationen der Pinneberger Zeitung mehr als eine halbe Million Euro Außenstände aufgelaufen.

Für 29 Mieter konnte die Staatsanwaltschaft laut Anklage Beweise sammeln, dass der Immobilienbesitzer und Horster Wollfabrikant Thormählen ihr Geld anderweitig ausgegeben hat, und zwar im Zeitraum von Oktober 2006 bis Februar 2009. Wenn dem umstrittenen Vermieter der "gewerbsmäßige Betrug" nachgewiesen werden kann, müssen die Richter über eine Haftstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren entscheiden.