Sie heißen “Atair“ und “Capella“, “Deneb“, “Komet“ und “Wega“. Diese Namen bezeichnen nicht nur funkelnde Himmelskörper, sondern auch Forschungsschiffe des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrografie (BSH).

Wedel/Hamburg. Wenn alles gut läuft, werden diese Stars der Weltmeere ab 2011 in Wedel ihre Ausgangsbasis bekommen. Das bestätigte Christoph Brockmann, Vizepräsident des BSH, auf Anfrage.

Der erste Schritt dazu ist getan. Der Planungsausschuss stimmte einem Bauantrag für eine 24 mal 37 Meter große und knapp neun Meter hohe Halle auf dem Gelände des Bauhofes des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA), auch bekannt als "Tonnenhafen", zu. Dort soll Ausrüstung für die Forschungsschiffe gelagert, gewartet und für die Expeditionen vorbereitet werden. Dort sollen die derzeit noch in Hamburg liegenden Schiffe diese Ausrüstung und die jeweiligen Forscher vor den Reisen über die sieben Weltmeere und Törns über Nord- und Ostsee übernehmen.

Zurzeit läuft dies alles noch am Kirchenpauerkai in Hamburg. Dort hat die Bundesbehörde auf Flächen der Freien und Hansestadt ihr Domizil. Allerdings hat dieser Standort kaum Zukunft. Brockmann erinnerte daran, dass sogar der Hamburger Wirtschaftssenator bereits davon sprach, am Kirchenpauerkai ein weiteres Kreuzfahrtterminal einzurichten. "Die Hafen-City wächst langsam auf uns zu. Da macht es Sinn, unsere Logistik andernorts zu konzentrieren. Das Gelände des WSA bietet sich an. Es ist genügend Platz vorhanden, wir befinden uns auf einem Bundesgelände und sowohl unser chemisches Labor in Sülldorf als auch unsere Verwaltung liegen in vertretbarer Nähe", argumentiert Brockmann. Hinzu kommen finanziell günstigere Bedingungen. Der Bundesrechnungshof prüft derzeit das Konzept. "Das ist eine sehr positive Zusammenarbeit. Die Behörde ist kooperativ", sagt Brockmann.

In enger Abstimmung insbesondere mit dem WSA wurde das Konzept entwickelt, das bis Ende 2011 umgesetzt sein soll. Zunächst wird die Halle für Messcontainer und Schleppgeräte, Sensoren für Strömungen, Wasserqualität, Schallgeschwindigkeiten, Temperaturen und vieles mehr errichtet und eingerichtet. Nach Fertigstellung werden dann die Schiffe einen Ausrüstungskai erhalten, wofür noch eine Spundwand gesetzt werden muss. Dann nimmt die Forschungs-Flotte von der Hafen-City aus Kurs Wedel.

Für Wedel wird mit positiven Effekten gerechnet. Nicht allein, dass im Ausrüstungszentrum weitere Arbeitsplätze geschaffen werden, sondern auch die Zulieferer in der Stadt werden profitieren - vom Handel bis zur Hotellerie.

Wedel wird durch den Ausrüstungskai der Schiffe in der Welt bekannter werden und in punkto "Maritime Meile" moderne maritime Wirtschaft bieten. Dank "Atair" und "Capella", "Deneb" & Co. stünde also auch Wedels maritime Zukunft unter guten Sternen.