Vorerkrankungen waren bei ihr nicht bekannt. Schweigeminute in der IGS Thesdorf, Trauer bei Halstenbeker Sportverein.

Kreis Pinneberg. Sie war sportlich aktiv, bei ihren Mitschülern beliebt - und ihr plötzlicher Tod macht fassungslos: Ein 13 Jahre altes Mädchen aus Schenefeld ist an der Schweinegrippe gestorben. Wie das Kreisgesundheitsamt gestern bestätigte, trat der Tod bereits am 28. November ein. Vorerkrankungen waren bei der Schülerin nicht bekannt. Die genaue Todesursache wird noch untersucht.

Bereits am Montag hatten die Schüler der Thesdorfer Gesamtschule (IGS) mit einer Schweigeminute der Verstorbenen gedacht. Auskünfte seitens der Schule gab es nicht - zu tief sitzt der Schock. Die 13-Jährige besuchte die achte Klasse. Noch am 26. November hatte sie am Unterricht teilgenommen, war einen Tag später mit einer angeblichen Erkältung zuhause geblieben. Abends ging sie dennoch zum Sport, brach zusammen und kam ins Krankenhaus.

Trauer und Entsetzen herrscht auch bei der SV Halstenbek-Rellingen. Dort war die sportliche 13-Jährige seit Jahren aktiv, kickte zuletzt in der weiblichen C-Jugend in der Kreisklasse. "Unser Beileid und Mitgefühl in diesen schweren Stunden gehört ihrer Familie", schreibt der Verein auf seiner Homepage. Die Mitspielerinnen haben sich bereits in einer Trauerannonce von der Schenefelderin verabschiedet. "Wir hatten das Glück, Dich gekannt zu haben. Du wirst immer in unseren Herzen bleiben", heißt es da.

Angeblich war das Mädchen bis zuletzt kerngesund. Ob sie möglicherweise an nicht bekannten Vorerkrankungen litt, wird nun geklärt. Die feingeweblichen Untersuchungen laufen bereits. "Mit Ergebnissen ist erst in zwei Wochen zu rechnen", sagt Christian Kohl, Sprecher des Kieler Gesundheitsministeriums.

Die 13-Jährige ist das 61. Schweinegrippe-Todesopfer in Deutschland und - nach einem 83-jährigen Rentner - das zweite in Schleswig-Holstein. Ministeriumssprecher Kohl warnt in diesem Zusammenhang vor einer Panikmache. Wird etwa bei einem Angehörigen die Neue Grippe festgestellt, so bedeutet das nicht automatisch, dass sich alle anstecken. Die Entscheidung, ob auch Angehörige Zuhause bleiben müssen, sollte der Hausarzt treffen.

Kreisweit sind laut Gesundheitsamt 513 bestätigte Schweinegrippe-Fälle registriert, 36 neue Erkrankungen kamen diese Woche dazu. Die Zahlen sind nur begrenzt aussagefähig, da immer häufiger auf Labortests verzichtet wird. Falls - wie berichtet - Ärzte aus der Impfung aussteigen, wird das Gesundheitsamt eine Impfsprechstunde anbieten. Eine Liste der Ärzte, die sich beteiligen, steht im Internet.

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