Mit gleich 18 Änderungsanträgen zu Haushalt und Stellenplan 2010 musste sich Donnerstagabend das Elmshorner Stadtverordnetenkollegium befassen.

Elmshorn. Nur drei - nämlich die der FDP - kamen nach fast dreistündiger Debatte durch. Dafür verantwortlich war die neu gebildete Haushaltskoalition von SPD und FDP, die den Etat gegen die Stimmen von CDU und WGE/Die Grünen durchwinkte.

Der Haushaltsentwurf schließt mit einem Fehlbetrag von knapp 5,5 Millionen Euro. "Ein dicker Batzen", kommentierte SPD-Fraktionschefin Beate Raudies. Und fügte hinzu: "Mit Sparen alleine kommen wir nicht weiter."

Die Kreditaufnahme ist mit etwa 21,4 Millionen Euro kalkuliert. Damit klettert der Schuldenstand der Stadt Ende 2010 auf 85,3 Millionen Euro. "Und dabei haben wir die großen Bauvorhaben noch vor uns", so Raudies.

Mit dem Neubau der KGSE wird 2010 mit einem Großprojekt begonnen. Hier investiert die Stadt 16 Millionen Euro. Auch der Bau der Hafenspange (1,4 Millionen Euro) wird fortgesetzt. Raudies hob hervor, dass die Stadt 4,8 Millionen Euro in Kindertagesstätten steckt. Größter Batzen ist der Umbau der DRK-Kita am Hedwig-Kreuzfeldt-Ring, in den zwei Millionen Euro fließen. Hier hatte die CDU erfolglos die kleine Lösung und Einsparungen von 540 000 Euro beantragt.

"30 Anträge mit einem Einsparpotenzial haben wir im Verlauf der Beratungen gestellt, alle wurden abgelehnt", so Karla Fock (CDU). Ihre Partei hatte auch erneut versucht, den Zuschuss von 100 000 Euro an den Verein "Pro Jugend" für den Umbau des Apollo-Kinos zu verhindern. Der bleibt jedoch - und damit ist auch das Ende für das Kultur- und Aktionszentrum (KAZ) besiegelt. Für dessen Erhalt hatte Peter Hölzel (WGE) gekämpft. Dörte Köhne-Seiffert bekräftigte jedoch: "Es fällt uns schwer, aber spätestens Ende 2010 wird das KAZ geschlossen."

Die SPD setzte durch, dass jedes Mittagessen an Elmshorner Schulen pauschal mit einem Euro bezuschusst wird. Der Neubau der Mensen an der Bismarckschule sowie der Elsa-Brändström-Schule (drei Millionen Euro) wird mit einem Sperrvermerk versehen. Er wird aufgehoben, wenn sich die Schulkonferenzen für die Beibehaltung von G 8 aussprechen.