Am 1. Januar übernimmt Andreas Roman das Kommando über die 73 Feuerwehrleute der Gemeinde.

Halstenbek. Genau bis Mitternacht ist Halstenbeks Wehrführer am letzten Tag des Jahres noch oberster Feuerwehrmann der Gemeinde. Und wenn um 23.59 Uhr noch ein Alarm aufläuft? "Dann übernehme ich die Einsatzleitung", sagt Frank-Michael Gormanns (64), "selbst, wenn sich die Lage bis ins nächste Jahr hinziehen sollte." Doch auch dann wird Gormanns wie in den vergangenen Jahren Hauptbrandmeister Andreas Roman (52) an seiner Seite haben. Der ist Bezirksschornsteinfegermeister, bisher stellvertretender Wehrführer und wird mit Beginn des neuen Jahres neuer Chef der 73 Halstenbeker Feuerwehrleute.

Im Rathaus übergab Bürgermeisterin Linda Hoß-Rickmann Roman die Ernennungsurkunde und vereidigte ihn als Ehrenbeamten. Gleiches widerfuhr Gruppenführer Kai Semmelhack (46), der vom 1. Januar an als neuer Stellvertreter zweiter Mann an der Spitze der Freiwilligen sein wird.

Das Feuerwehr-Trio ist ein seit Jahren eingespieltes Team. Auch nach Gormanns Wechsel in den Ruhestand - aus Altersgründen, wie es in der Entlassungsurkunde heißt - bleibt die Halstenbeker Wehr eine schlagkräftige Truppe, da sind sich die drei Hauptakteure mit der Bürgermeisterin einig.

In den vergangenen 19 Jahren als Wehrführer hat Gormanns nach eigener Schätzung bis zu 3500 Einsätze geleitet. Größtes Feuer im Ort war der Brand des Schützenhauses im Februar 2005. Doch die spektakulärsten Einsätze gab es oft außerhalb, entsinnt sich Gormanns. Dazu zählt er die Unterstützung bei den Löscharbeiten im Edeka Fleischwerk in Pinneberg oder den Großbrand in der Schenefelder Verpackungsfirma Kuhlmann. Doch manchmal sind es die kleinen Dinge, die Gormanns, Roman und Semmelhaack besonders in Erinnerung blieben. Wie die Katze auf dem Baum, die mit der Drehleiter gerettet werden sollte. Doch nachdem ein vor dem Baum kläffender Schäferhund vertrieben wurde, kam die Mieze ganz allein wieder runter.

Die Feuerwehr lässt Gormanns auch nach dem Eintritt in den Ruhestand nicht los. Schließlich ist er Chef von zwei Firmen, die sich um die Ausrüstung von Einsatzfahrzeugen kümmern. Außerdem hat der Halstenbeker Kontakte zu Feuerwehrleuten in aller Welt. "Es gibt keinen Erdteil mit Feuerwehr, auf dem ich noch nicht gewesen bin", sagt Gormanns. Selbst bei den Kameraden in Peking machte er schon Stippvisite.

Auch zwischen New York und Los Angeles gibt es kaum eine Großstadtwehr, mit der Gormanns nicht schon ausgerückt wäre. Zweimal jährlich macht er Urlaub bei den US-Wehren. "Da kommen in der Bronx von New York schon mal 30 Einsätze in 24 Stunden zusammen", schmunzelt der Wehrführer. Am liebsten fährt Gormanns in den Stadtteilen mit, in denen am meisten los ist. Das wird auch künftig so bleiben.