Je näher die Privatisierung der Regio-Kliniken rückt, desto mehr Ungereimtheiten tauchen auf. Jetzt sind weitere Details einer angeblichen Vertragsverlängerung des inzwischen geschassten Klinikchefs Alexander Schlick bekannt geworden, worüber die Pinneberger Zeitung bereits im Oktober berichtete.

Kreis Pinneberg. So soll Landrat Wolfgang Grimme offenbar im Alleingang, ohne den Aufsichtsrat der Kliniken darüber zu informieren, im Jahr 2007 den Vertrag mit Schlick vorzeitig um zwei Jahre bis 2012 verlängert haben. Grimme hatte dies gegenüber der PZ seinerzeit heftig dementiert. Und auch Kliniksprecherin Susanne Eyrich sagte gestern dazu auf Nachfrage: "In der Personalakte gibt es keine Unterlagen über eine Vertragsverlängerung mit Herrn Schlick. Auch ein Beschluss des Aufsichtsrates liegt dazu nicht vor." Aus der Personalakte gehe nur hervor, dass Schlick im April 2005 Geschäftsführer wurde, er im Juni dieses Jahres freigestellt wurde und noch bis Mitte April 2010 bezahlt wird, solange wie die ursprüngliche Vertragslaufzeit vereinbart war.

Schlick gestern auf Anfrage der Pinneberger Zeitung: "Ich habe auf das mir noch zustehende Geld verzichtet, um die Firma nicht noch mehr zu belasten." Durch die Vertragsverlängerung hätten ihm etwa 400 000 Euro zusätzlich zugestanden.

Heute ab 18.30 Uhr im Kreishaus berät der Kreistag über einen 14-Millionen-Kredit für die Sana AG. Ein Mitbewerber Sanas hat inzwischen angekündigt, die Regio-Kliniken auch ohne diesen Millionen-Kredit übernehmen zu wollen. Die Personalleiterin der Regio-Kliniken ließ gestern mitteilen, dass sie auf eigenen Wunsch das Unternehmen verlässt.