Brisanter Fund vor der Haseldorfer Grundschule: In einem Graben ganz in der Nähe des Gebäudes haben unbekannte Täter einen Kanister mit hochgiftigem Pflanzenschutzmittel entsorgt.

Haseldorf. Nicht auszudenken, wenn das im Volksmund als "Schwiegermüttergift" bezeichnete E 605 in Kinderhände gelangt wäre.

Nach Polizeiangaben hatten Angehörige des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) am Montagvormittag in dem Gewässer den noch zur Hälfte gefüllten Kanister entdeckt. Durch die Aufschrift alarmiert, benachrichtigten die Naturschützer die Polizei. Eine Analyse ergab, dass der Kanister das seit 2002 verbotene Mittel Parathion, auch bekannt als E 605, enthält.

Parathion ist eine Flüssigkeit, die äußerst toxisch gegen Insekten und Warmblüter ist. Es ist jedoch nicht phytotoxisch, das heißt, es zeigt keine Giftwirkung gegen Pflanzen. Es wurde zuletzt als Insektizid in der Landwirtschaft eingesetzt und bis zu seinem Verbot nur unter strengen Auflagen gehandelt.

E 605 darf keinesfalls in Berührung mit der Haut kommen. Es kommt bei Kontakt zu Symptomen wie Erbrechen, Durchfall, Schweißausbrüchen, Muskelzuckungen, Kopfschmerzen, Atemlähmungen und Krämpfen. E 605 war jahrzehntelang bei Selbstmördern und Mördern beliebt.

Die Polizei hat den Kanister sichergestellt und ermittelt wegen unerlaubten Umgangs mit gefährlichen Abfällen. Aufgrund der Gefährlichkeit des Stoffes appellieren die Beamten an den "Entsorger", einen Arzt aufzusuchen. Als gesichert gilt, dass der Kanister zwischen dem 16. und dem 30. November im Bereich Kamperrege abgelegt wurde. Zeugen, die Hinweise auf den Verursacher geben können, sollten sich beim Umweltschutztrupp des Bezirksreviers Pinneberg unter 04101/202-450 melden.