Im Wasserwerk am Peiner Weg in Pinneberg sind Spuren des Abbauproduktes Dimethylsulfamid (DMS) im Grundwasser gefunden worden.

Pinneberg. DMS entsteht, wenn sich das pilzkillende Pflanzenschutzmittel Tolylfluanid in Wasser löst. Das sogenannte Metabolit gefährdet laut Einar Landschoof, Teamleiter des Fachdienstes Umwelt beim Kreis Pinneberg, nach derzeitigen Erkenntnissen in der gefundenen Konzentration nicht die Gesundheit der Pinneberger. "Das Grundwasser am Wasserwerk Renzel ist in Ordnung. Die am Wasserwerk Peiner Weg gemessene Konzentration von 0,24 Mikrogramm pro Liter liegt über dem bundesweit gültigen Grenzwert von 0,1 Mikrogramm für Pflanzenschutzmittel", erklärt Henning Fuchs. Das Umweltbundesamt habe für DMS vorläufig einen Wert von bis zehn Mikrogramm festgelegt.

Tolylfluanid ist im Obstanbau und in der Rosenzucht bis 2007 als Pflanzenschutzmittel eingesetzt worden. Bis 2006 war das daraus resultierende DMS unbekannt. Nach Entdeckung des Stoffes ist es deutschlandweit in diversen Grundwasserarealen nachgewiesen worden, vor kurzem erst in Elmshorn. Das Umweltamt des Kreises hat für Pinneberg wie Elmshorn Ausnahmegenehmigung für die Verwendung des Grundwassers für drei Jahre erteilt, "bis der Stoff sich als harmlos erwiesen hat oder ein Weg gefunden wurde, ihn aus dem Wasser zu entfernen", sagt Einar Landschoof. In Barmstedt ist das Grundwasser unbelastet. Die sieben übrigen Wasserwerke des Kreises Pinneberger werden in den nächsten Monaten auf DMS getestet.