Der Verwaltungschef bekommt nach seiner ersten Amtszeit weibliche Konkurrenz.

Quickborn. Quickborn könnte die fünfte Stadt im Kreis Pinneberg werden, die von einer Bürgermeisterin verwaltet wird. Die Quickborner SPD hat sich entschlossen, das Erfolgsrezept der Genossen in Elmshorn, Schenefeld, Pinneberg und Uetersen nachzuahmen und eine Kandidatin ins Rennen der Bürgermeisterwahl am 9. Mai 2010 zu schicken: Die Rechtsanwältin Johanna Skalski soll Amtsinhaber Thomas Köppl (CDU) herausfordern, der wieder antritt. Anders als die Bürgermeisterinnen Brigitte Fronzek, Christiane Küchenhof, Kristin Alheit und Andrea Hansen gehört die 32-Jährige aber nicht der SPD an. Sie ist Bezirksvorstandsmitglied der FDP an ihrem ehemaligen Wohnort in Hamburg-Eimsbüttel. Jetzt lebt und arbeitet sie in Elmshorn.

"Uns ist wichtig, dass die Quickborner eine Wahl haben", begründet SPD-Fraktionschef Jens-Olaf Nuckel, warum sich der Ortsverein noch vor der Ausschreibung der Bürgermeisterstelle für Johanna Skalski entschieden hat. "Wir sind überzeugt davon, dass sie die richtige Wahl für Quickborn wäre." Offiziell vorstellen will die SPD ihre Bürgermeisterkandidatin in der nächsten Woche.

Möglich ist, dass auch die FDP die Elmshorner Anwältin für dieses Amt vorschlägt. Dort stellte sie sich bereits vorige Woche den 20 Mitgliedern vor, berichtet Ortsvorsitzender Horst Stahl. "Wir haben einen sehr positiven Eindruck von ihr gewonnen. Aber wir wollen uns zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht festlegen, sondern erst die Ausschreibung abwarten." Schließlich sei eine Bürgermeisterwahl auch eine Persönlichkeitswahl, bei der es letztlich nicht auf das Parteibuch ankäme. Zudem sei die Elmshorner Juristin "noch recht jung" und ihr fehle die Verwaltungserfahrung. Andererseits habe die FDP in jüngster Zeit in der Ratsversammlung beim Erhalt des Teehauses und beim Amt der Gleichstellungsbeauftragten mit der SPD gestimmt, räumt Stahl ein. Die Mitglieder sollen entscheiden, ob die FDP einen eigenen Kandidaten aufstellt, sich neutral verhält oder die SPD-Kandidatin unterstützt.

Johanna Skalski bestätigte ihre Kandidatur gestern auf Nachfrage, mochte sich aber noch nicht zu ihren Motiven und Zielen äußern. Sie wolle sich dazu erst in der nächsten Woche erklären. Aber, so betonte sie: "Quickborn muss die Wahl haben. Das setzt einen Gegenkandidaten voraus."

Bei der Wahl im Juni 2004 war Köppl einziger Kandidat und gewann mit 76 Prozent der Stimmen. Köppl verweist auf eine "überzeugende Leistungsbilanz" seiner Amtszeit. "Quickborn hat einen Sprung nach vorne gemacht." Dass er nun eine Gegenkandidatin bekommt, sieht er gelassen. "Das belebt das Geschäft."