Dicker Hund für Hundebesitzer: Halstenbek will die Steuersätze für Vierbeiner 2010 drastisch zu erhöhen.

Halstenbek. Was die Hundehalter besonders aufjaulen lassen dürfte: Die Steuer für den Ersthund soll von derzeit 44 Euro auf 100 Euro steigen. "Das entspricht einer Erhöhung von mehr als 100 Prozent", beklagt sich Klaus Michaelis. Der frühere CDU-Gemeindevertreter ist ebenso wie seine Nachbarin Ute Meyer empört darüber, dass die kommunalen Kassenhüter den Hundefreunden so tief in die Tasche greifen wollen. "Wieso denn ausgerechnet wir Hundebesitzer?" fragt Michaelis und streichelt seiner Hovawart-Dame "Easy" den Kopf. Wenn Halstenbek Geld benötige, um den Haushalt zu finanzieren, müssten doch gerechterweise alle Bürger zur Kasse gebeten werden. Das sieht Ute Meyer, Eigentümerin der Appenzeller-Sennenhündin "Nea", genau so.

Insgesamt sind in Halstenbek 820 Hunde steuerpflichtig angemeldet. Dazu gehören 775 Einzelhunde, deren Besitzer jährlich bislang 44 Euro Steuer zahlen. Die 40 Zweithunde werden derzeit mit 88 Euro steuerpflichtig. Für jeden weiteren Bello sind 124 Euro fällig. Gemeldet sind vier Dritthunde und ein Vierthund. Einen Sondertarif von jetzt 600 Euro gibt es für "gefährliche Hunde", deren Rassen in der Satzung aufgeführt sind. Allerdings geht Kämmerer Jens Thomsen davon aus, dass die Mehrhundestaffel ebenfalls angepasst werden dürfte. Darüber sei allerdings noch nicht beraten worden. Allein bei der Steueranpassung für Ersthunde werden 40 000 Euro zusätzlich eingenommen.

Bisher ist die einstimmig beschlossene Hundesteuererhöhung nur eine Empfehlung aus dem Finanzausschuss und Teil weiterer Einnahmeverbesserungen im Finanzierungskonzept.

Abschließend soll darüber während der nächsten Sitzung der Gemeindevertretung im Dezember beraten werden. Allerdings ist aus Sicht der Verwaltung die Anpassung schon deshalb nötig, weil es entsprechende Empfehlungen des Innenministeriums gebe. Und die besagt: Wenn eine Kommune diesen Einnahmespielraum nicht ausnutze, gäbe es weniger Zuweisungen aus Kiel.