Tornesch. Eigentlich ist klar geregelt: Die Wohlfahrtsverbände haben in der Tornescher Altentagestätte das Vorrecht, Räume zu nutzen. Doch jetzt gibt es Streit, denn die ehemalige Awo-Klause in dem Haus Pommernstraße 91 wäre fast an die Initiative "Holsteiner helfen Holsteinern" vergeben worden - doch die Entscheidung darüber ist vertagt worden.

"Bei mir ist das nie richtig angekommen, dass der Raum zur Verfügung stand", sagt Jürgenhahn, Vorsitzender des DRK-Ortsvereins. Erst aus der Zeitung habe er erfahren, dass eine anderweitige Nutzung geplant sei. Klar, dass er schnell die Fraktionsvorsitzenden alarmierte, bloß keine voreiligen Beschlüsse zu fassen.

Der Hauptgrund für den Einspruch: Das DRK betreibt in der Einrichtung eine Kleiderkammer, in der auch Kindersachen ausgegeben werden. "Dieser Raum ist viel zu klein, sodass wir häufig Sachen gar nicht annehmen können", sagt Hahn. Wenn jetzt noch von außen eine zweite Organisation käme, um gebrauchte Kinderkleidung auszugeben, mache man sich unnötig Konkurrenz.

Stattdessen kann sich Hahn gut vorstellen, gemeinsam mit anderen Wohlfahrtsverbänden die DRK-Kleiderkammer auszuweiten und dafür die jetzt freistehenden Räume zu nutzen. Die Arbeiterwohlfahrt hat bereits Interesse signalisiert, in so ein Projekt einzusteigen.

Im Fachausschuss unterstützte nur die SPD den Antrag der Initiative "Holsteiner helfen Holsteinern". CDU, FDP und Grüne vertagten den Beschluss. Sie wollen die nächste Sitzung der Tornescher Wohlfahrtsverbände abwarten. Ob zu dem Treffen, das langfristig für Februar geplant ist, auch die regionale Initiative geladen wird, ist noch offen.

Die Verwaltung, der vorgeworfen wird, die Verbände unzureichend informiert zu haben, denkt weiter. Sie will weitere soziale Unterstützung für die Bewohner des Quartiers in der Pommernstraße 91 unterbringen.