Die Stadt Quickborn hat ihre Gleichstellungsbeauftragte Gisela Glock-Pick jetzt unbefristet eingestellt. Dafür reichte eine überraschende rot-grün-gelbe Mehrheit in der Ratsversammlung.

Quickborn. Vor drei Jahren weigerte sich die damalige CDU-Ratsmehrheit monatelang, diese Stelle nach zu besetzen. Dann wurde die Aufgabe als Halbtagsstelle befristet bis Ende 2009 vergeben.

"Das freut mich natürlich sehr", kommentiert Gisela Glock-Pick. Fachlich hatte auch die CDU nichts an der Arbeit der 48 Jahre alten Mutter von drei Kindern im Alter von 17 bis 22 Jahren auszusetzen. Im Gegenteil: Gisela Glock-Pick ist für ihr Engagement von allen Fraktionen ausdrücklich gelobt worden. Verwaltung und CDU argumentierten in der Sitzung, die Stadt dürfe die Verpflichtung nicht eingehen, da einige Mitarbeiterinnen aus der Elternzeit zurück ins Rathaus drängten und so die Personalausgaben nicht zu senken seien.

Gisela Glock-Pick hält dagegen, dass eine Gleichstellungsbeauftragte nach wie vor eine wichtige Aufgabe in einer Verwaltung erfüllen müsse. Auch wenn in Quickborn immerhin von elf Fachbereichsleitern fünf in weiblicher Hand seien - "bei den besser dotierten Stellen sind immer noch die Männer in der Überzahl." Mit Frauenförderplänen im Bewerbungsverfahren versuche sie, da Einfluss zu nehmen, sagt Gisela Glock-Pick. Erstmals sei nun auch eine Teilzeit-Ausbildungsstelle geschaffen und mit einer Mutter, Mitte 30, besetzt worden.

Mit ihrem Jahres-Etat von 5100 Euro habe sie jetzt die zweite Auflage des Familien-Wegweisers herausgegeben, der über alle Angebote der Kinder-, Jugend- und Schulbetreuung in Quickborn informiert. Zudem beteiligt sie sich jedes Jahr an der landesweiten Aktion mit der Bäckerinnung gegen Gewalt gegen Frauen: "Gewalt kommt nicht in die Tüte". Und die Ausstellung zum "Equal Pay-Day" zeige, dass Frauen im Vergleich zum anderen Geschlecht länger arbeiten müssten, um das gleiche Geld zu verdienen. In diesem Jahr war dafür der Stichtag der 20. März. Die Frauen mussten für ein männliches Jahresgehalt also beinahe drei Monate länger arbeiten.

Ihre Kernaufgabe sieht sie aber in der Beratung. In diesem Jahr habe sie 21 Frauen und Familien beraten zu beruflichem Wiedereinstieg, finanziellen und Trennungsproblemen, Sorgerecht, Kindesunterhalt, drohende Wohnungslosigkeit sowie Gewalt in der Beziehung. Glock-Pick ist überzeugt: "Diese Aufgabe wird in den nächsten 20 Jahren noch sehr wichtig sein."