Heute ist Baubeginn: Bis Juni nächsten Jahres wird die Landesstraße 110 zwischen Barmstedt und Bevern verbreitert.

Barmstedt. Zugleich wird die Kreuzung Pinneberger Landstraße/Spitzerfurth in einen 40 Meter großen Kreisel umgebaut. Das bedeutet für die rund 18 000 Autofahrer, die täglich dort entlang fahren, erhebliche Verkehrsbehinderungen, da der Verkehr einspurig an der Baustelle vorbei geführt wird. Insgesamt 2,6 Millionen Euro investiert der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr in Itzehoe in dieses Verkehrsprojekt. Projektleiter Gunnar Wellmer rät den Barmstedtern: "Umfahren Sie diesen Bereich weiträumig, wenn Sie können, oder stehen Sie morgens etwas früher auf."

Seit 2003 plant die Landesbehörde, die L 110 auszubauen. Sie ist eine der unfallträchtigsten Straßenzüge im gesamten Kreisgebiet. So passierten damals 21 Unfälle auf der L110 mit vier Schwerverletzten. 2007 waren es elf Unfälle mit drei schwer verletzten Personen. Gefährlich sei die geringe Straßenbreite von nur 5,60 bis 5,80 Meter auf dieser kurvigen Strecke, erklärt Projektleiter Wellmer. Das führte oft dazu, dass schwere Lkw, die mit Milch oder Käse beladen von der Meierei Barmstedt kamen, in die Pankette gerieten und umgekippt sind. Nun wird zunächst die 2,9 Kilometer lange Straße bis Bevern auf 6,50 Meter verbreitert.

Das erfolgt abschnittsweise. Der Verkehr werde einseitig über Baustellenampeln an den bis zu 500 Meter langen Bauabschnitten vorbei geleitet. Dies könnte zu einer Wartezeit von bis zu fünf Minuten führen, sagt Wellmer.

Der Kreisverkehr, dessen Ausbau an der L110/L75 allein schon eine halbe Million kostet, sei nur geringfügig teurer als eine Ampelanlage, erläutert der Mitarbeiter des Verkehrsministeriums. Dafür sei der Kreisel bei den Folgekosten erheblich günstiger. Die Verkehrsteilnehmer kämen nun fünfmal schneller an dieser viel befahrenen Kreuzung vorbei, nämlich in durchschnittlich sieben statt in 35 Sekunden, wie es bei einer Ampel wäre, so errechneten es die Verkehrsgutachter.

Der Kreisverkehr, für den 280 Bäume gefällt wurden, wird einen Durchmesser von 40 Metern haben. Die Trasse der Pinneberger Straße wird um 20 Meter in Richtung Innenstadt verschwenkt. Das geschieht vor allem, um in den Rantzauer Forst möglichst wenig einzugreifen, begründet Wellmer. Die alte nicht mehr genutzte Fahrbahn wird renaturiert.