“Das heißt Aneken und nicht Aneken“, sagt Dagmar Zimmermann. So heißt in Schenefeld nicht nur eine Straße, sondern auch eine Bushaltestelle auf der Linie 186 der Pinneberger Verkehrsgesellschaft (PVG). Doch bei der automatischen Ansage “Nächste Haltestelle Aneken“ wurde immer das A betont.

Schenefeld. Ein Nachbar hatte die Schenefelder Pensionärin auf die Spur gebracht. Prompt wies die resolute Lehrerin im Ruhestand einen Busfahrer auf den Fehler hin. Der wollte sich kümmern, doch nichts passierte. Dann wandte sich Dagmar Zimmermann wegen der fehlerhaften Betonung an die PVG. Wieder gab es keine Resonanz. Als die pensionierte Pädagogin dann vor den Herbstferien eine Grundschulklasse ins Rathaus begleitete, ergriff sie die Gelegenheit, ihr Problem der Bürgermeisterin vorzutragen. Christiane Küchenhof rief PVG-Sprecher Kay Goetze an. Und der reagierte spontan. "Wenn Sie das so gut können, dann machen Sie das doch selbst", lud Goetze die Verwaltungschefin an. Klar, dass Christiane Küchenhof nicht kniff.

Gestern nun die betonungsweisende Zusammenkunft im rollenden Tonstudio der Busgesellschaft vor dem Rathaus: Die Bürgermeisterin soll "Nächste Haltestelle An e ken" sagen. Beim Test sagt Küchenhof mit sanftem Timbre gleich alle 14 Schenefelder Stationen der Strecke an. Alles richtig. Dann gibt Collin Jacobs vom PVG-Marketing das Signal für die Aufnahme: Wieder legt Küchenhof los, doch dann der Patzer: A neken sagt sie statt An e ken. Große Heiterkeit im Tonstudio. Im zweiten Anlauf klappt es dann umso besser. Jacobs ist zufrieden: "Wahrscheinlich werden wir alle Schenefelder Haltestellen der Linie 186 von Frau Küchenhof übernehmen." Auch Dagmar Zimmermann stimmt zu: "Ich gebe freie Fahrt!"

Spätestens zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember werden die Busfahrgäste in Schenefeld auf der Linie 186 die Bürgermeisterin als Ansagerin hören können.

Küchenhof ist die erste "prominente" Stimme bei den 3000 PVG-Stationen. Sämtliche Ansagen machen auch sonst Amateure, darunter auch Kinder, die bei einem Casting ausgewählt werden. Zu tun ist genug, denn es gibt immer mal wieder neue Haltestellen oder andere Streckenführungen. Ach ja: "Aneken" heißt auf hochdeutsch "An den Eichen".