Wenigstens fragen

"Elmshorn und Pinneberg fehlten - das war stillos", PZ vom 28. Oktober

Stillos war es, dass Frau Alheit und ich bei der Einbürgerungszeremonie nicht anwesend waren? Gerade die großen Städte verweigern den Respekt vor den "Neubürgern"?

Nun ja - die Termine legt der Kreis ohne Rücksprache mit uns fest, immer am Dienstag Nachmittag, dann, wenn der Termin z.B. nahezu jedes Mal mit der Sitzung des Hauptausschusses in Elmshorn kollidiert - eine Sitzung, die zwar erst um 18 Uhr beginnt, zu der es aber jedes mal Vorbesprechungen ab 17 Uhr gibt. Da man nach Elmshorn auch noch eine Fahrzeit einplanen muss, geht es nun einmal nicht immer, dass von uns ein Repräsentant anwesend ist. Wann immer es geht, bin ich dabei - ich war sogar am Anfang die einzige Bürgermeisterin, die anwesend war! Und selbstverständlich begrüßen wir auch dann unsere neuen Bürger, wenn der Termin kollidiert - wir schreiben ihnen und versenden einen Gutschein für den Büchereibesuch.

Ich bin der Ansicht, dass es in höchstem Maße stillos ist, derart über Politiker herzuziehen, ohne auch nur nachgefragt zu haben, ob die Abwesenheit mit dringenden anderen Terminen begründet ist (die Anwesenheit im Hauptausschuss ist Pflicht!). Und ohne zu erwähnen, dass wir oft alle da waren - aber das können Sie vielleicht nicht wissen. Ich habe Sie dort das letzte Mal jedenfalls nicht gesehen.

Nun ist "politikerbashing" ja eine sehr beliebte Sportart, aber es wäre trotzdem schön, wenn wir wieder so miteinander umgehen, wie es hier immer üblich war. Wenigstens nach dem Grund fragen und dann vielleicht doch feststellen, dass es nicht stillos war, nicht zu kommen, sondern einfach der Tatsache geschuldet, dass auch Bürgermeisterinnen nicht an zwei Stellen gleichzeitig sein können.

Brigitte Fronzek, Bürgermeisterin Elmshorn

Keine neuen Halte!

"Tornesch will mehr Züge für Pendler", PZ vom 30. Oktober

Wir an der Westküste sagen nein zu mehr Halten in Tornesch, einem Ort mit weniger als 13 000 Einwohnern, kleiner als Brunsbüttel, das gar keinen Bahnanschluss hat. Auch die Kreisstadt Segeberg, Rendsburg, Schleswig, Heide und Husum sind schlechter an den Hamburger Hauptbahnhof angebunden. Man wird warten müssen, warten auf die neue Ausschreibung des Netzes Mitte durch die LVS, die dann Doppelstockzüge verlangen muss. Für Nutzer nördlich des HVV sind die Pendlermassen ein Problem, sie fahren mit billigen Fahrkarten, sind Konkurrenten um Sitzplätze. Vor allem Schüler benehmen sich nicht selten daneben, Vandalismus ist an der Tagesordnung. Die RE und NOB-Züge dienen der Anbindung der Regionen außerhalb des HVV an die Metropole Hamburg und an den Fernverkehr. Wenn die zu Lumpensammlern degradiert werden, nutzen diese Reisenden diese Züge nicht mehr. Schon jetzt sind die frühen NOB-Züge nach Hamburg mit Halt an allen Bahnhöfen eine Zumutung, die Reisezeit mit dem Auto ist nur halb so lang. Konsequenterweise müssten diese Züge nach Heide nur noch in Itzehoe halten, um attraktiv zu sein. Schon der Halt in Glückstadt nervt einfach nur.

Alles südlich von Elmshorn kann nur über eine Art S-Bahn erschlossen werden, Urlaubs- und Geschäftsreisenden aus Kiel, Flensburg und von der Westküste kann es nicht zugemutet werden, mit Schülerhorden zusammengepfercht zu werden, sonst fahren sie mit dem Auto.

Die Tornescher nehmen sich und ihr Örtchen ein wenig zu wichtig, es ist eine Kleinstadt ohne besondere Bedeutung, eher eine reine Schlafstadt von Hamburg - im Gegensatz zu Brunsbüttel.

Hans-Ulrich Neumann per E-Mail

Unnötige Quälerei

"Junge Opfer von Straftaten sind vor Gericht oft stumm - aus Angst", PZ vom 27. Oktober

Was ist das für ein alt überliefertes Gesetz, dass Kinder, denen Erwachsene Fürchterliches angetan haben, diesen Peinigern auch noch vor Gericht gegenüber gestellt werden müssen. Ein Kinderschänder hat gesetzlichen Schutz bis hin zur Aussageverweigerung. Das Opfer jedoch, ein Kind, hat keinen Schutz und ist den Machenschaften von Anwälten, Richtern und jetzt auch noch fremden Begleitern ausgesetzt. Dieses grauenvolle Gesetz muss geändert und den Kinderopfern ermöglicht werden, eine Gerichtsgegenüberstellung zu vermeiden. Es muss gesetzlich genügen, eine Aussage des Kindes in seinem gewohnten Umfeld zu protokollieren und als Beweis gegen einen Kinderschänder anzuerkennen. Alle anderen Wege sind und bleiben eine zusätzliche Quälerei für das Kind.

Heiner Dreesen, per E-Mail

Überreaktion?

"Chaos auf der A23 - dank 800 Liter Diesel", PZ vom 28. Oktober

Ich frage mich, warum die A 23 an diesem Morgen bis zur Autobahn-Abfahrt Eidelstedt gesperrt war, wenn der Treibstoff nur bis Pinnberg-Mitte ausgelaufen ist. Überreaktion der Behörden?

Hanno Neimöck, per E-Mail

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten.

An die Pinneberger Zeitung , Lindenstraße 30, 25421 Pinneberg, E-Mail: pz@abendblatt.de