Kommt da ein Feuerwehrauto aus einem Klinkerhäuschen herausgefahren? Moment mal - wo ist denn der schäbige Betonkasten an gleicher Stelle geblieben? Autofahrer und Spaziergänger, die in der Prisdorfer Hauptstraße am Hudenbarg vorbeikommen, reiben sich die Augen.

Prisdorf. Beim genauen Hinsehen ist dann klar: Die Hülle der bisher unansehnlichen Ortsnetzstation, in der E.on Hanse den Strom für die Prisdorfer auf Hausniveau transformiert und verteilt, wurde in ein Graffiti-Kunstwerk verwandelt. Sprayer der Potsdamer Agentur "Art.efx" haben mit Spraydosen eine fotorealistische Wiedergabe des erst in diesem Jahr bei der Prisdorfer Freiwilligen Feuerwehr in Dienst gestellten Löschfahrzeuges auf die Station gesprüht - im Auftrag von E.on Hanse - passend zur im Hudenbarg stationierten Feuerwehr. Beide Seiten des Häuschens zeigen das Prisdorfer Wappen auf gespraytem Klinker, auf der Hudenbarg-Seite lächelt ein Graffiti-Art-Feuerwehrmann die Passanten an.

"Für unsere Stationen fallen regelmäßig hohe Reinigungskosten an", sagt der Quickborner E.on-Sprecher Volker Mielisch. "Wir dachten, das Geld können wir auch in die kunstvolle Verschönerung der Häuschen stecken." Auf die Idee mit der Graffiti-Kunst sei ein Kollege gekommen, der im Urlaub ein gesprühtes Werk der Künstler bewundert habe.

Die Prisdorfer Ortsnetzstation ist die bisher einzige von 870 Stationen im Kreis Pinneberg, die von den "Art.efx"-Künstlern gestaltet wurde. Der Entwurf hatte Marcus Bumann als Leiter des E.on-Netzcenters Uetersen und dann auch Prisdorfs Bürgermeister Wilfried Hans sofort überzeugt. Beide sind sich einig: Die Station ist jetzt ein echter Hingucker.

Von den 14 000 Stationen in Schleswig-Holstein hat E.on bisher 30 passend zur Umgebung sprayen lassen. Im kommenden Jahr sollen weitere 90 Stationen mit Graffiti verschönert werden.