Im Rellinger Kirchenvorstand hängt der Haussegen schief. Es geht um die Nachfolge des im Mai verstorbenen langjährigen Kirchenvorstandsvorsitzenden Günter Schröder.

Rellingen. Während einer Vorstandssitzung, die am Montag - wie üblich und vorgeschrieben - unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, gab es Differenzen um die Neubesetzung des Amtes. Die geplante Wahl wurde vertagt und soll nun Ende November stattfinden. Es gab teilweise heftige Diskussionen. Als Moderator hatte Propst Thomas Drope an der Sitzung teilgenommen.

Nach Informationen der Pinneberger Zeitung war zunächst intern vereinbart worden, die langjährige Kirchenvorsteherin Heidi Rauchfuß als in Finanzen erfahrene Kraft mit dem Vorstandsposten zu betrauen. Als Stellvertreterin sollte weiterhin Pastorin Iris Finnern fungieren, die seit dem Ausscheiden von Pastor Ingo Zipkat diese Aufgabe wahrnimmt. Seit dem Tod Schröders ist Finnern auch geschäftsführend als Vorstandschefin im Amt. Für manche Teilnehmer überraschend wurde nun auch die Pastorin zur Wahl vorgeschlagen.

Zum Kirchenvorstandsvorsitzenden kann nach dem Kirchenrecht ein Pastor oder ein Laie gewählt werden. Wahlberechtigt sind die Vorstandsmitglieder. Die Pastoren gehören kraft Amtes dem Kirchenvorstand an. In Rellingen gibt es statt 15 derzeit nur 14 Vorstandsmitglieder, weil eine der drei Pastorenstellen unbesetzt ist.

"Ich bin weiterhin bereit, zu kandidieren", sagt Heidi Rauchfuß. Sie verweist auf ihre Verwaltungserfahrung. Auch Iris Finnern will antreten. "Jeder Pastor ist aufgrund seiner Ausbildung in der Lage, einen Kirchenvorstand zu führen", sagt die Seelsorgerin. Sie betont, dass die Vertagung der Wahl mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit beschlossen wurde. Ende November könnte es nun im zweiten Anlauf zu einer Kampfabstimmung kommen.