Lkw verlor aus defekter Leitung Diesel. Erst am Abend war das Teilstück zwischen Tornesch und Pinneberg-Mitte wieder befahrbar.

Tornesch. Die geplatzte Treibstoffleitung eines Papierlasters hat gestern Morgen zu einer stundenlangen Sperrung der Autobahn 23 in Richtung Hamburg geführt. Bis zum Mittwochabend war die Trasse zwischen Tornesch und Pinneberg-Mitte blockiert. Die Folgen im Berufsverkehr waren verheerend: Tausende Autofahrer kamen mehrere Stunden zu spät an ihr Ziel.

Der Lkw einer holländischen Firma war bei der Papierfabrik Stora Enso beladen worden. Der Fahrer kaufte dann am Autohof Tornesch eine Vignette. Unter seinem Fahrzeug befinden sich auf der rechten und auf der linken Seite zwei große Dieseltanks. Noch auf der Ahrenloher Straße platzte die zwischen den Tanks verlaufende Leitung - offenbar aus Verschleiß. Der 40-jährige Fahrer aus Polen bemerkte das nicht. Während literweise Diesel auslief, bog er auf der A 23 ein. Ein dahinter fahrender Zeuge schlug Alarm.

"Ab Tornesch konnten die Kollegen nur noch Schritttempo fahren, die Fahrbahn war spiegelglatt", so ein Polizeisprecher. Erst zehn Kilometer weiter, in Pinneberg-Mitte, konnte der Laster gestoppt werden. Bis dahin waren 800 Liter Diesel ausgelaufen - und verteilten sich über beide Fahrspuren. Die Polizei zählte vier Unfälle, die sich aufgrund der rutschigen Oberfläche ereigneten. Es blieb bei Blechschäden. Daraufhin wurde die A 23 zwischen Tornesch und Pinneberg-Mitte gesperrt. Weil auch die Auf- und Abfahrt Tornesch betroffen war, wurde Autofahrern geraten, in Elmshorn abzufahren. Auf den Umleitungsstrecken in Richtung Pinneberg - etwa auf der alten B 5 - kam daraufhin der Verkehr völlig zum Erliegen. "Es ging mal fünf Meter voran, dann stand 20 Minuten alles still", berichtet Katharina Schlünzen. Die 19-Jährige war um 6.45 Uhr in Kollmar losgefahren und wollte um 7.40 Uhr zum Unterrichtsbeginn in der Pinneberger Berufsschule sein. "Erst um 10.30 Uhr war ich da." Auf diese Weise verpasste die 19-jährige eine Klausur. "Die fiel dann aus, weil zehn Schüler fehlten."

Schnell waren auch alle anderen Wege Richtung Pinneberg - sei es über Tornesch und Prisdorf oder über Uetersen, Heist und Appen - dicht. Auch in der Kreisstadt sowie Teilen von Rellingen kam es zum Chaos. Die Einsatzkräfte gaben ihr Bestes, um die Lage in den Griff zu kriegen. Um kurz nach 6 Uhr wurde die Feuerwehr Tornesch-Ahrenlohe alarmiert, die mit Ölbindemittel auf der Ahrenloher Straße sowie der Anschlussstelle Tornesch einen schlimmeren Schaden verhinderte. Später wurden spezielle Öl-Wasch-Saugfahrzeuge von Feuerwehren, Straßenmeistereien und Privatfirmen angefordert. Sie brauchten bis zum Abend, um den Schlamassel zu beseitigen. Die Kosten für den Großeinsatz trägt der Fahrzeughalter