Die Fische, die 20 schlammbespritzte Helfer in Keschern aus dem trocken gelegten Bokeler See vor vielen Schaulustigen ans Tageslicht hievten, waren prall, rund und gut genährt.

Bokel. Rainer Erich hat am Wochenende allen Grund zum Strahlen gehabt. "Eine hervorragende Qualität", freute sich der Teichwirt und hatte auch gleich den Grund dafür parat: "Das lag an dem Super-Sommer".

So hatte die Sonne das Wasser wohlig gewärmt - und die Tiere fanden reichlich Nahrung. "Wir füttern ja nicht zu", berichtete der Teichwirt. Und fügte stolz hinzu, dass der Bokeler See dank seiner guten Wasserqualität die blaue Flagge der Europäischen Union bekommen hat.

Was die vielen tausend Besucher am Wochenende in Bokel zu sehen bekamen, waren Karpfen, Schleie, Forellen und Aale. "Insgesamt etwa 100 Zentner Fisch", so Günter Pohlmann, der das traditionelle Abfischen überwachte. Vorwiegend waren es drei bis fünf Pfund schwere Karpfen, die ungewollt ans Tageslicht gebracht wurden und dort nach Luft japsten. Anschließend wurden die Tiere, nach Gewicht sortiert, in Wasserbehälter zwischengelagert und fanden dann in mehreren kleinen Teichen eine vorübergehende Heimat. Wer weniger Glück hatte, kam auf den Verkaufstresen und landete dann, komplett ausgenommen, später in der Bratpfanne.

"Wir werden jetzt den Zulauf wieder herstellen, den See aufstauen und die Laichkarpfen zurückbringen", so Teichwirt Erich. Die übrigen Tiere bleiben in dem kleinen Teich und werden verkauft - oder kommen in der Bokeler Mühle auf den Tisch.