Sie kämpften sich im wahrsten Sinne durch Dickicht und Gestrüpp. Im Fall des mysteriösen Angriffs auf den Halstenbeker Klaus P. (39) hat die Polizei gestern mehrere Stunden nach der Tatwaffe gesucht. Sie wurde jedoch offenbar nicht gefunden.

Halstenbek. Wie das Abendblatt berichtete, war der Halstenbeker am frühen Morgen des 16. Oktober von einer Kugel in die Schulter getroffen worden, außerdem ging sein Wagen in Flammen auf. Laut Aussage des Opfers handelte es sich dabei um einen Anschlag. Demnach hätten ihn zwei maskierte und bewaffnete Täter vor seinem Haus am Eidelstedter Weg abgefangen und gezwungen, in seinem Wagen zum Tennisclubheim am Thesdorfer Weg zu fahren. Dort sei er dann angeschossen und sein Opel Meriva in Brand gesetzt worden. Klaus P. wurde schwer verletzt, konnte jedoch bereits vier Tage nach der Tat aus dem Krankenhaus entlassen werden.

Schon nach zweitägigen Ermittlungen hatte die Mordkommission allerdings erhebliche Zweifel an dieser Darstellung. Immer mehr deutete darauf hin, dass der Halstenbeker, der eine Waffe besaß, die Tat selbst inszeniert haben könnte. Allerdings blieb das Motiv unklar. Gestern wurden keine Auskünfte gegeben. Vermutlich heute soll der Stand der Ermittlungen veröffentlicht werden.

Vorausgegangen war die gestrige Suchaktion. Die Beamten durchkämmten zielgerichtet ein verwildertes Grundstück etwa 80 Meter von der Stelle entfernt, wo der verletzte Halstenbeker aufgefunden worden war. Offenbar hatten sie einen Tipp bekommen, wo in dem unwegsamen Gelände zwischen Halstenbek und Pinneberg-Thesdorf die Waffe sich befinden müsste. Mit Motorsägen und -sensen bahnten sich die Beamten einen Weg durch das Gestrüpp. Mit Metalldetektoren suchten sie das Gelände ab. Die Geräte können metallische Gegenstände selbst bis zu einer Tiefe von zehn Zentimetern aufspüren. Die Aktion, an der mehrere Bereitschaftspolizisten, Beamte der Mordkommission sowie zwei Diensthunde beteiligt waren, dauerte zweieinhalb Stunden, ehe sie beendet wurde.