Plötzlich ging alles ganz schnell. Die Schokoladenfabrik Ludwig in Quickborn ist endgültig Geschichte.

Quickborn. Auch die letzten acht Mitarbeiter sind jetzt freigestellt, der Betrieb und die Herstellung von Kakaomasse aufgegeben. Diese Entscheidung fiel in der Konzernzentrale in Bergisch-Gladbach, teilt Klaus H. Hensel mit, der seit 1970 in dem Werk arbeitete und dort bis zuletzt Betriebsleiter war.

Seit 1951 produzierte Ludwig-Schokolade, zu der die Marke Trumpf gehört, auf dem drei Hektar großen Gelände an der Feldbehnstraße Kakaomasse, den Grundstoff für die Schokoladenherstellung. Anfangs arbeiteten bis zu 2000 Menschen in dem Betrieb, der bis 1984 unter dem Namen Leonard Monheim firmierte. Vor zehn Jahren waren dort noch etwa 300 Mitarbeiter beschäftigt. Dann wurde ein Teil der Produktion ins Ausland verlagert, und die Besitzverhältnisse wurden neu im Konzern geordnet, der seinen Sitz von Aachen nach Bergisch-Gladbach verlegte. Vor drei Jahren, als noch 80 Mitarbeiter bei Ludwig-Schokolade beschäftigt waren, wurde die Schließung für das Jahr 2010 angekündigt. Seitdem ist die Zahl der Belegschaft rapide abgebaut worden. Zuletzt arbeiteten noch acht Mitarbeiter im Werk und produzierten weiter.

Damit ist nun Schluss. "Die Zentralisierung ist notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens im In- und Ausland zu erhalten und die Arbeitsplätze der insgesamt 1200 Mitarbeiter zu sichern", erklärt Personalchefin Anneliese Offermann.

Die Quickborner Mitarbeiter hatten das Angebot, im verbliebenen Werk im Saarland weiter beschäftigt zu werden. Davon machte keiner der Betroffenen im Alter von 40 bis 60 Jahren aus persönlichen und familiären Gründen Gebrauch.

Hensel (62), der jetzt noch im still gelegten Betrieb nach dem Rechten sehen will, möchte den Kollegen helfen, schnell einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Die Stadt plant, auf dem Gelände weiterhin eine gewerbliche Nutzung zuzulassen. Ein Investor hat sich aber bislang nicht gemeldet.