Wer jetzt nach Ellerhoop kommt, erlebt den “Indian Summer“ mitten in Norddeutschland - dazu gibt es fantastische Kürbisse.

Ellerhoop. Darauf freuen sich die Stammgäste der norddeutschen Gartenschau in Ellerhoop schon seit Wochen: Die spektakuläre Herbstfärbung hat begonnen. Vor allem am Arboretum-See, aber auch in anderen Teilen des Parks bewundern die Besucher das reiche Farbenspiel des Herbstes. Nach Kamelien-, Pfingstrosen- und Lotosblüte wird am Wochenende, 24. und 25. Oktober das letzte große Fest der Gartensaison gefeiert.

"Zu den wichtigsten Herbstfärbern gehören der Rot-Ahorn, der Sauerbaum sowie unterschiedliche Zaubernuss-Gewächse - und natürlich auch ganz besonders die Nymphenbäume am See", schwärmt Professor Hans-Dieter Warda, seit 1985 Leiter und Herz und Seele des Arboretums. Auch der in diesem Sommer angelegte "Küstengarten im Jahre 2100" mit seiner Stegplateau-Anlage inmitten der Sumpfzypressen, die jetzt ebenfalls in ihrem rötlichen Herbst-Gewand erscheinen, hat in dieser Saison einen ganz speziellen Charme.

Herbstzeit ist natürlich auch Kürbiszeit! Im Arboretum können die Gäste die alljährliche große Kürbisausstellung bestaunen. Etwa 40 unterschiedliche Sorten sind zusammengetragen worden. Die Namen der zum Teil seltenen Zierkürbisse klingen fantastisch: Da gibt es "Bischofsmützen" zu bewundern, aber auch "Spaghetti", "Baby Boo" und "Hubba Bubba" sind dabei ebenso wie "Ufos" oder "Bananen". Übrigens: Die Kürbisse sind nicht nur auf dem Herbstfest zu sehen, sondern bleiben bis zur Frostperiode aufgebaut.

Wie 2007 gestaltet die Kürbis-Expertin und Buch-Autorin Inge Meyer das Herbstfest mit. Sie wird am Sonntag, 25. Oktober, Spannendes rund um den Kürbis berichten und zahlreiche Kürbis-Spezialitäten zum Kauf anbieten.

Daneben werden am Sonnabend und Sonntag an mehreren Verkaufsständen zum Beispiel selbst gekochte Marmeladen, Tee und Gewürze, Schnittblumen sowie ein herbstliches Pflanzensortiment angeboten. Für Kinder bis zehn Jahren organisiert das Arboretum-Team eine Schatzsuche beim Bernsteingarten. Achtung: Nur begutachtet werden darf Deutschlands größter Charoit, ein Halbedelstein aus Ost-Sibirien, 235 Kilogramm schwer und lila strahlend.

Auch die Chrysanthemen-Ausstellung gegenüber dem Mondtor am Chinesischen Garten haben Hans-Dieter Warda und seine Mitarbeiter aufgebaut. "Die zu den Kurztagspflanzen gehörenden Chrysanthemen beginnen erst dann zu blühen, wenn im September und Oktober eine bestimmte Tageslänge unterschritten wird", erklärt der Professor. Sie gehören zu den wichtigsten Herbstblühern und verleihen den Gärten gegen Ende der Saison noch so manchen kräftigen Farbtupfer.

Mit dem Blühen hat es im Arboretum auch nach dem Herbstfest noch lange kein Ende. "Wir gehen nach dem Motto des berühmten Gartenphilosophen Karl Foerster: 'Es wird durchgeblüht!'" sagt Warda. Tausende von blassblauen Herbst-Krokussen öffnen in diesen Wochen ihre Blüten, und der chinesische Herbst-Enzian belebt in diesem Monat mit seinen azurblauen Teppichen die Beete.

Für einige Gartenliebhaber ist der Herbst wegen seines Farbenreichtums die schönste Jahreszeit. Der Dichter, Maler und Gartenliebhaber Hermann Hesse schrieb: "Es kann nicht immer Sommer sein!"

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