Bürgermeister Oliver Stolz fordert von Halstenbek, die Kreuzung Hermann-Löns-Weg in die Planung einzubeziehen.

Rellingen/Halstenbek. Die Gemeinde Rellingen ist nicht bereit, das zusätzliche Verkehrsaufkommen als Folge einer geplanten Erweiterung des Halstenbeker Gewerbegebiets ohne Entlastungsmaßnahmen hinzunehmen. Wie berichtet, rechnen Gutachter bei einer Realisierung des 14 Hektar großen Greve-Projekts mit einer Verkehrszunahme um täglich 15 600 Fahrzeugbewegungen im Bereich der Autobahnanschlussstelle Krupunder (aktuell 21 500 Fahrzeuge). Rellingens Bürgermeister Oliver Stolz verlangt in einem Brief an seine Halstenbeker Amtskollegin Linda Hoß-Rickmann, auch den Knotenpunkt Kellerstraße/Hermann-Löns-Weg in Rellingen in die Planung einzubeziehen und - wenn nötig - auszubauen.

Noch deutlicher wird Bauausschussvorsitzender Eckhard Schlesselmann. "Ich habe den Eindruck, dass sich die Planer ebenso wie der Investor bisher nur auf die Halstenbeker Belange konzentrieren", moniert der Rellinger Christdemokrat. Es gehe aber nicht nur um die Doppelkreuzung an der A 23, stellt Schlesselmann klar. Irgendwo müsse der Verkehr ja herkommen und wieder zurück fließen. Dabei sei der Rellinger Bereich massiv betroffen. Schon jetzt komme es nach Beobachtungen des CDU-Politikers bei Sonntags-Verkaufsaktionen in der Halstenbeker Wohnmeile zu großen Staus auf Rellinger Gebiet. Die prognostizierte Zahl von 15 600 zusätzlichen Fahrzeugbewegungen findet Schlesselmann beängstigend hoch. "Das entspricht dem täglichen Verkehrsaufkommen auf der Trasse Hamburger Straße/Hauptstraße im Rellinger Ortskern."

Mit der Einmündung Kellerstraße/Hermann-Löns-Weg hat es seine besondere Bewandtnis. Dort soll schon seit Jahren ein Nahversorgungszentrum mit Supermarkt, Discounter und Wohnbebauung entstehen, um die Infrastruktur für den Rellinger Ortsteil Krupunder zu verbessern. Wegen der Greve-Bebauung - unter anderem mit einem Fachmarktzentrum - sprangen potenzielle Investoren wieder ab. Jetzt gibt es jedoch neue Interessenten, sodass der auf Eis gelegte fertige Bebauungsplan schnell aktualisiert werden könnte.

Für den Kreuzungsausbau ist ein Kreisverkehr vorgesehen. Einen weiteren Rundkurs hält Schlesselmann angesichts der prognostizierten Verkehrszunahme auf der Kreuzung Kellerstraße/Pinneberger Straße für erforderlich. Auch dafür erwartet der CDU-Politiker eine angemessene Kostenübernahme seitens Halstenbeks oder des Investors. Schließlich seien deren Planungen Ursache für die zunehmende Verkehrsflut. Schlesselmann kündigte zu gegebener Zeit politische Anträge in der Angelegenheit an.