Das Großprojekt, in das insgesamt zwölf Millionen Euro investiert werden, soll schon im November 2010 fertiggestellt sein.

Pinneberg. Vier Jahre lag das Grundstück brach. Gestern haben in Pinneberg die Arbeiten für den Bau eines Seniorenwohnparks auf dem ehemaligen Bauernmühlen-Areal begonnen. "Hier wird endlich eine Wunde im Stadtbild geschlossen", freute sich Bürgermeisterin Kristin Alheit, die gemeinsam mit den Bauherrn Franz und Hilde Fuest den ersten Spatenstich vollzog.

Die Fuest-Unternehmensgruppe aus Beckum in Westfalen investiert zwölf Millionen Euro in die Anlage, die vom Unternehmen Projektbau Depenbrock aus Hannover errichtet und voraussichtlich im November 2010 ihre Pforten öffnen wird. Das Konzept sieht vor, auf dem 5700 Quadratmeter großen Areal direkt an der Mühlenau ein Gebäude im klassizistischen Stil zu errichten. Es wird neun Wohngruppen mit jeweils 15 bis 20 Bewohnern umfassen, je nach Grad der Pflegebedürftigkeit. "Wir betreuen Personen aller Pflegestufen, auch für Demenzerkrankte wird es spezielle Wohnbereiche mit direktem Gartenzugang geben", betont Franz Fuest.

Er legt großen Wert darauf, dass die Einrichtung ausschließlich Einzelzimmer anbieten wird. "Wir werden uns an den Bedürfnissen der Bewohner orientieren. Soziale Kontakte sollen gefördert und eine Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und damit ein begegnungsreicher Alltag geschaffen werden." Aus diesem Grund wird eine öffentliche Cafeteria mit Terrasse zur Mühlenau geschaffen.

Die Fuest-Unternehmensgruppe war zunächst ein klassisches Bauunternehmen, betreibt inzwischen auch fünf Reha-Einrichtungen sowie vier Pflegeheimen. Mehr als 600 Mitarbeiter arbeiten für das Unternehmen. In der Kreisstadt werden 100 Arbeitsplätze entstehen, 900 000 Euro soll der Verkauf des Grundstücks in die Stadtkasse "gespült" haben. "Wir freuen uns über die neue Senioreneinrichtung. Sie wird den steigenden Bedarf auf diesem Gebiet decken", so Bürgermeisterin Alheit. Die Geschichte des Bauernmühlen-Abrisses sei nicht besonders ruhmvoll gewesen - und sicherlich werde nicht jeder Pinneberger mit der Architektur des Nachfolgebaus einverstanden sein. "Aber für die Stadt ist das eine vernünftige und zukunftsweisende Lösung, die wirtschaftlich betrieben werden kann." Um die Vergangenheit des Grundstücks lebendig zu halten, soll in dem Neubau eine Bilderausstellung an die Bauernmühle erinnern.