“Die Raumprobleme an der Pinneberger Kreisberufsschule sind weiter ungelöst.“ Nicolai Overbeck, schulpolitischer Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion, ist sauer.

Kreis Pinneberg. Er kritisiert die erneute Vertagung der Entscheidung im Schulausschuss über die Zukunft für den im Frühjahr 2007 wegen baulicher Mängel stillgelegten Mitteltrakt der Berufsschule. Mit ständig neuen Prüfaufträgen, die einen erheblichen Verwaltungsaufwand verursachten, blockiere die Mehrheit aus CDU und FDP immer wieder die Entscheidungen. Erst sei aufwendig die Realisierung im ÖPP-Verfahren geprüft worden, so Overbeck, dann die Zusammenlegung mit der Berufsschule Elmshorn an einem neuen Standort. "Beides brachte keine realistisch finanzierbaren Ergebnisse."

Auch während der jüngsten Sitzung des Kreis-Schulausschusses sei die notwendige Beschlussfassung nicht zustande gekommen. Laut Overbeck sei zu entscheiden gewesen, ob nur der Mitteltrakt der Schule oder die gesamte Schule neu gebaut werden sollte. Die Variante Neubau würde nach Angaben der Kreisverwaltung bis zu 42 Millionen Euro kosten. Die Kosten für den Neubau des Mitteltraktes und weitere Sanierungsmaßnahmen an den verbleibenden Gebäuden würden mit 20 bis 26 Millionen Euro kalkuliert.

Obwohl zur jüngsten Sitzung alle notwendigen Informationen frühzeitig den Fraktionen vorgelegen hätten, so der Sozialdemokrat, "wurde die Beschlussfassung erneut von CDU und FDP wegen weiteren Beratungsbedarfs verschoben". Nach zweijähriger Beratungszeit die belastenden Zustände in der Berufsschule weiter in der Schwebe zu halten, sei für Overbeck ein "unhaltbarer Zustand". Er fordert von CDU und FDP ihre ständige "Verschiebetaktik" aufzugeben. "Die Zeit des Stillstandes muss endlich überwunden werden, denn die Schule benötigt eine klare Perspektive."

Für Overbeck wäre ein Neubau wünschenswert, der sich bei der kritischen Haushaltsituation des Kreises jedoch nicht verwirklichen lassen. Daran werde sich auch mit der "Lieblingsidee des Landrates", ein 42 Millionen Euro teurer Neubau als Mietobjekt im sogenannten ÖPP-Verfahren, nichts ändern. Die SPD-Fraktion werde sich weiterhin dafür einsetzten, dass der Mitteltrakt endlich ersetzt wird. Das sei unter gegeben Umständen eine vernünftige und finanzierbare Lösung, so Overbeck.