Ganz im Gegensatz zum fast schon legendären Vorgänger “Knick-Ei“ wird die Halstenbeker ÖPP-Sporthalle an der Feldstraße zum viel beachteten Vorzeigeprojekt.

Halstenbek. ÖPP steht für Öffentlich-Private Partnerschaft. Und diese Form der Zusammenarbeit bei Bau, Finanzierung und Betrieb der Halle ist in Schleswig-Holsteins Sportstättenbau bislang einmalig.

Damit das nicht so bleibt, treffen sich am heutigen Mittwoch und am morgigen Donnerstag Vertreter der Bauwirtschaft und der ÖPP-Kompetenzzentren der Länder und des Bundes in Halstenbek. Eingeladen zu der zweitägigen Fachtagung mit jeweils zehn bis 15 Teilnehmern hat das Kompetenzzentrum der Projektentwicklungsgesellschaft des Landes Rheinland-Pfalz.

Klar, dass sich die Experten nicht nur mit den Vorzügen des auf 25 Jahre angelegten ÖPP-Modells auseinandersetzen werden. Es ist auch vorgesehen, die Sporthalle zu besichtigen, um sich über die rationelle Bauweise und modernste Gebäudetechnik zu informieren. Halstenbeks Bauamtsleiter Holger Lange sagt: "Wir haben mit dem ÖPP-Sporthallenprojekt Neuland betreten und interessante Erfahrungen gesammelt. Ich glaube, dass ÖPP für Kommunen zu einem immer aktuelleren Thema wird."

Die Bilanz nach einem Jahr fällt durchweg positiv aus. "Die ,Hardware' hat sich bewährt", sagt der Bauamtschef. Baumängel gebe es bisher keine, das "Betriebssystem" Sporthalle laufe geräuschlos und erfolgreich. Auch die anfänglich von den Nutzern aus Schulen und Sportvereinen beanstandeten Geruchsprobleme hätten sich - im wahrsten Sinne des Wortes - verflüchtigt. Die Düfte seien nicht mehr als die bei neuen Baustoffen üblichen Ausdünstungen.

Einziges Manko beim alltäglichen Hallenbetrieb sei nach Langes Worten das Fehlen einer "Person im grauen Kittel". Der klassische Hausmeister oder Hallenwart stehe in der ÖPP-Sporthalle nicht zur Verfügung. Zwar würden alle erforderlichen Reinigungs- und Wartungsdienste vom Partnerunternehmen erledigt. Doch beim Umgang mit Geräten und Umkleideräumen seien die Nutzer selbst gefordert. Dabei gehe es manchmal schlicht darum, Ordnung zu halten. Da die Einstellung einer Aufsichtskraft nicht geplant ist, müssten hier die Benutzer und ihre Betreuer noch mehr ran. Hilfreich sei dabei, dass die Umkleideräume farblich gekennzeichnet seien, um den Sportlern die Zuordnung zu erleichtern. Dementsprechend könnten auch Geräte markiert werden, meint Lange.