Vor der Erweiterung des Gewerbegebiets beginnen jetzt Planer, die Kapazität der Zufahrt zu erhöhen.

Halstenbek. Für die geplante Erweiterung des Halstenbeker Gewerbegebiets ist jetzt der Kreis Pinneberg am Drücker: Damit das etwa 100 Millionen Euro teure gigantische Bauvorhaben des Investors Greve zwischen der Wohnmeile und dem Eidelstedter Weg realisiert werden kann, müssen zunächst die Verkehrsvoraussetzungen verbessert werden. Denn es gilt, täglich einen prognostizierten Strom von mehr als 15 000 Fahrzeugen zusätzlich zu verkraften. Der Baubeginn ist für 2011 vorgesehen. Federführend für die Umgestaltung der Doppelkreuzung an der Autobahnanschlussstelle Krupunder (Gärtnerstraße/Altonaer Straße sowie Kellerstraße) ist die Kreisverwaltung. Damit die Planungsaufträge vergeben werden können, ist Ende Oktober ein weitreichender Projektbeschluss erforderlich. Dabei geht es im Fachausschuss für Wirtschaft, Regionalentwicklung und Verkehr nicht nur um Straßenbau und Ampeltechnik. Auch über die Kostenverteilung ist zu reden.

Es zeichnet sich ab, dass der finanziell ohnehin stark gebeutelte Kreis Pinneberg mit einem blauen Auge davon kommt. Der Investor hatte bereits im Juni angekündigt, 40 Prozent der Kosten freiwillig zu übernehmen. Der Gesamtaufwand für Baumaßnahmen und Verkehrslenkung liege nach Worten von Fachdienstleiter Michael Zisack bei 2,1 Millionen Euro. Zusätzlich dürften 75 Prozent der förderfähigen Kosten aus überregionalen Fördermitteln getragen werden. "Damit wird sich der Nettoanteil des Kreises deutlich nach unten verändern", sagt Zisack. Einzelheiten der finanziellen Beteiligung sollen unter Führung des Landesbetriebs Verkehr vereinbart werden.

Damit in zwei Jahren mit den Baumaßnahmen begonnen werden kann, sollen nach dem Beschluss des Fachausschusses die Planungen zügig ausgeschrieben werden. Dabei könnten sich allerdings noch geringfügige Kostenänderungen ergeben.

Während unter Regie des Kreises die zusätzlichen Fahrspuren für Abbieger sowie die neue Signaltechnik für einen besseren Verkehrsfluss im Bereich der Doppelkreuzung verbaut werden sollen, ist die Gemeinde Halstenbek für den Ausbau der Einmündung Lübzer Straße/Gewerbering zuständig. Um die Beeinträchtigungen für die Verkehrsteilnehmer so gering wie möglich zu halten, sollen die einzelnen Baumaßnahmen detailliert aufeinander abgestimmt werden. "Wir haben ständigen Kontakt und arbeiten eng zusammen", sagt Zisack.

Bereits jetzt stehen im Kreishaushalt 50 000 Euro für Planungskosten zur Verfügung. Für 2010 und 2011 sollen jeweils 200 000 Euro bereit gestellt werden. Zu entscheiden hat darüber der Kreistag. Sollte sich der Kreis wider Erwarten gegen den Projektbeschluss aussprechen, würde sich die Verkehrssituation weiter zuspitzen und die Realisierung der Bauvorhaben in Halstenbek hinfällig werden.