Um Menschen mit Behinderungen das Leben leichter zu machen, haben sich Anja und Volker Klein und das Team ihres Edeka-Marktes in Wedel eine Menge einfallen lassen.

Wedel. Dafür bekamen sie jetzt Lob und Anerkennung von höchsten Stellen. Der Sozialverband Deutschland verlieh dem Unternehmen das "Gütesiegel für ein besonderes Engagement für die Teilhabe von behinderten und älteren Menschen in der Gesellschaft".

Bei der Übergabe der Plakette waren nicht allein Sozialverbands-Akteure aus verschiedenen Gliederungsebenen dabei. Vielmehr kam auch Ulrich Hase, Landesbeauftragter für Menschen mit Behinderungen, persönlich vorbei, um zu gratulieren - und sich darüber schlau zu machen, was der Einzelhändler in Zusammenarbeit mit der Behindertenarbeitsgemeinschaft Wedel ausgetüftelt hatte.

Eine ganze Reihe Maßnahmen, die über die gesetzlichen Forderungen zur Barrierefreiheit hinausgehen, wurden umgesetzt - und Investitionen getätigt, die weit in den fünfstelligen Bereich gehen. Ein Ladenmodell für Sehbehinderte ist dabei und spezielle Einkaufswagen für Rollstuhlfahrer und Mütter mit kleinen Babys. Eine Sitzgruppe vor dem Laden zählt dazu, eine besonders kontrastreiche Ladenausleuchtung ohne Leuchtstoffröhren, Ruftaster fürs Personal und eine Beschallungsanlage mit vielen, dafür leisen Lautsprechern ebenso. Außerdem wurden am Fleischtresen und an der Kasse Funkverbindungen eingerichtet, sodass Hörgeräteträger mit den Verkäuferinnen und Verkäufern direkt ins Gespräch kommen können. Doch mit dieser Auszeichnung werden die Anstrengungen von Klein weitergehen: "Einen Preisscanner mit Sprachausgabe haben wir schon im Fokus. Allerdings befindet sich das Gerät noch in der Entwicklung." Mitte nächsten Jahres ist damit zu rechnen.