Die Bewohner dürfen mitplanen. Einige werden kaufen, andere mieten. Eine Stiftung ist eingebunden.

Elmshorn. Ein großes Mehrgenerationen-Wohnprojekt steht in Elmshorn in den Startlöchern. Auf dem Gelände des einstigen städtischen Seniorenheims Haus Elbmarsch am Sandberg sollen insgesamt sieben Mehrfamilienhäuser mit etwa 66 Wohneinheiten entstehen. Familien, Alleinerziehende, Ehepaare ohne Kinder, Singles: Alle Lebensformen sind ebenso willkommen wie alle Altersklassen.

Zwei Gebäude mit geplanten 28 Einheiten sind als Mietwohnungen konzipiert. Sie werden von der Benno und Inge Behrens-Stiftung errichtet, fünf bis acht Wohneinheiten sollen für betreutes Wohnen von leichter behinderten Menschen reserviert werden. Fünf Baukörper mit weiteren 38 Wohnungen werden als Eigentumsobjekte vermarktet, um sie kümmert sich die Conplan Projektberatung.

"Wir sind kein Investor und kein Makler", betont Stefan Krieger von Conplan. Zwischen seinem Unternehmen und der Stadt Elmshorn als Grundstückseigentümerin besteht ein sogenannter "Anhandgabevertrag" für das 6900 Quadratmeter große Areal. Das heißt, dass Conplan das Grundstück nach den Vorgaben der Stadt überplanen - die möchte dort Wohnen für besondere Bedürfnisse realisieren - und eine Baugemeinschaft organisieren kann. In der Baugemeinschaft finden sich die Eigentümer der Wohnungen zusammen. Auf diese Weise sind sie aktiv in die Planung ihrer künftigen Wohnung wie auch in die Gestaltung des Umfeldes eingebunden.

Die groben Umrisse stehen bereits fest: Es werden Stadthäuser in Massivbauweise erstellt, die dem modernen Umweltstandard entsprechen und auf ökologische Nahwärmesysteme setzen. Realisiert werden sollen Erdgeschosswohnungen mit Terrasse, Maisonettewohnungen auf zwei bis drei Etagen sowie bei Nachfrage Penthouse-Einheiten mit Dachterrasse. Extras wie Aufzüge, Barrierefreiheit, Pflegebäder und individuelle Ausstattungen sind möglich.

Für den Mehrgenerationen-Komplex ist auch ein Gemeinschaftshaus vorgesehen, das von allen Parteien genutzt werden kann. Auch ein Gästeappartement kann auf Wunsch geschaffen werden. Weitere Gemeinschaftsflächen werden im Außenbereich entstehen. Die Innenbereiche sollen möglichst autofrei gehalten, der alte Baumbestand integriert werden.

"Ein Jahr planen, ein Jahr bauen", beschreibt Krieger das Ziel. Wenn für etwa 70 Prozent der Wohnungen feste Zusagen vorliegen, ist die Realisierung des Projektes gesichert. Die monatliche Belastung für die Bauherren und künftigen Bewohner soll dank der öffentlichen Fördermittel und zinsgünstiger Darlehen der Familienförderung des Landes gering gehalten werden.

Bis Ende 2010 sollen die Nebengebäude des früheren Seniorenheimes abgerissen werden. Spätestens Anfang 2011 könnten die Neubauten hochgezogen werden. Das Modellprojekt wird am Sonntag, 11. Oktober, ab 14 Uhr im Kollegiumssaal des Elmshorner Rathauses an der Peterstraße öffentlich vorgestellt. Im Anschluss ist eine Besichtigung des Grundstücks geplant.