Die Bürgerinitiativen gegen die Kohlekraftwerke in Stade fühlen sich durch ein Gutachten des Energieunternehmens E.on bestätigt.

Haseldorf/Stade. Die Untersuchung hatte ergeben, dass es in der Region kaum möglich ist, die überschüssige Wärme der geplanten Kraftwerke wirtschaftlich sinnvoll zu nutzen. "Also müssen die Kohlekraftwerke dort gebaut werden, wo die Wärme gebraucht wird", sagt Siegfried Zell, ein Sprecher der Haseldorfer Gruppe.

Im Stader Raum ist der einzige Wärmeabnehmer mit Gewicht die Firma Dow. Die hat bereits einen Antrag gestellt, ein Gaskraftwerk für Strom- und Wärmeerzeugung zu errichten. Das Unternehmen will darüber hinaus mit einem eigenen Kraftwerk unabhängig von fremden Energieversorgern werden. Der bisherige Partner für das Projekt, die baden-württembergische EnBW ist allerdings ausgeschieden. Die E.on, die auch eigene Kraftwerkspläne vorbereitet, gilt als ein möglicher neuer Partner.

"Wir werden die Entwicklung auf Stader Seite weiterhin kritisch begleiten", sagt BI-Sprecher Zell. Dennoch gibt es für keins der drei Projekte von GDF Suez (ehemals Electrabel), E.on und Dow ein endgültiges Aus. Deshalb hoffen Initiativensprecher Zell und seine Mitstreiter darauf, möglichst viele Menschen für das Thema zu sensibilisieren. Sie alle sollen sich an der Protestaktion gegen zu viel Industrie in Stade beteiligen: Am Sonnabend, 31. Oktober, wird entlang der Elbe als Zeichen des Widerstands eine kilometerlange Lichterkette gebildet.