In Pinneberg und Holm laufen traditionell die größten Umzüge. In Uetersen und Rellingen drehte sich alles um den Apfel.

Pinneberg/Uetersen. Den ganzen Vormittag hatten die Waldenauer immer wieder skeptisch in den Himmel geguckt. Ein ganzer Stadtteil zitterte gestern um seinen festlichen Jahreshöhepunkt, war doch schon vor einem Jahr die Erntedankparty in Waldenau regelrecht im Regen untergegangen. Doch um 13 Uhr strahlte die Sonne vom Himmel und der Festzug mit prächtig geschmückten Gespannen, Fußgruppen und Spielmanns- und Musikzügen aus Waldenau-Datum und den Nachbargemeinden setzte sich in Bewegung, um seine 6,5 Kilometer lange Runde durch die Dorfstraßen und an mehr als tausend Zuschauern entlang zu beginnen.

Das hat in Waldenau Tradition: An jedem ersten Sonntag im Oktober bedanken sich die Bewohner der Pinneberger Exklave symbolisch mit einem prächtigen Umzug für eine gute Ernte. Besonders beeindruckend in diesem Jahr: Das vom örtlichen Bäcker Drave mit Broten ausgestattete Gefährt des Bürgervereins. Der Treck durchs Dorf ist vor allem für die Kleinsten eine aufregende Sache: Wetterfest und warm eingepackt präsentierten sich Malte, Fiona, Lena und Jonah mit ihren Freunden auf dem Gespann der "Kinder aus Waldenau-Datum" den winkenden Gästen. "Wir werfen die ganze Zeit Bonbons", meinte Malte. "Da freuen sich die Leute drüber." Die Knirpse kamen danke Overalls und Kaputzen einigermaßen trocken durch die Straßen, während Regengüsse am Nachmittag so manchen Partygast vergraulten.

Ähnlich erging es auch den Gästen der Erntedankfeier in Holm sowie der Apfelfeste in Rellingen und in Uetersen. Beim Apfelmarkt in der Rosenstadt suchten sich die Zuschauer bei den mittäglichen Schauern so weit es ging immer wieder Stände und Dächer zum Unterstellen.

Die Besitzer von großen Äpfeln ließen sich aber nicht abhalten, in den Wettstreit zu treten. Wie in den vorigen Jahren gehörte der Uetersener Peter Eicker zu den Gewinnern. Er brachte einen 730 Gramm schweren Manga auf die Waage von Obstbauer Udo Hülsen. Achtung: Der Kleinbaum ist fünf Jahre alt und kann bis zu 1,8 Kilogramm schwere Früchte bekommen.

Etwa 30 Jahre alt ist der Apfelbaum von Anneliese Kölln in Haseldorf. Ihr größter Boskop wog 530 Gramm, Platz zwei. Mehr als 50 Jahre ist schon der große Finkenwerder Herbstprinz in Hertha Holsteins Garten gewachsen. Die größte Frucht wog 510 Gramm.