In der neuen Regionalschule Moorrege dreht sich in diesen Tagen viel um Mode. Neue Kleidung soll das Wir-Gefühl an der Schule stärken.

Moorrege/Kreis Pinneberg. Montag und Dienstag ist Anprobe, dann entscheiden die Schüler mit ihren Eltern, ob und was gefällt.

"Alles ist freiwillig. Ich wünsche mir natürlich, dass viele mitmachen und die Sachen vielleicht sogar in der Freizeit anziehen", sagt Lehrer Führmann. Bereits vor einem Jahr hatte er eine ähnliche Initiative ergriffen, war dabei aber im Kollegium nur auf wenige Unterstützer getroffen. Jetzt, unter dem von Kiel verordneten neuen Dach als Regionalschule, wächst eine neue Gemeinschaft, und die möchte sich auch zeigen.

Viele Schüler sind begeistert, andere noch skeptisch. Laura Kouassi (13) aus Heist gehört zu denen, die sich bereits entschieden haben. Sie will das weiße Top bestellen. Nils Reuter (13, Appen) macht ebenfalls gern mit. Ihm gefällt das tintenblaue T-Shirt mit dem V-Ausschnitt.

Bislang stehen fünf Farben zur Wahl. Bunt soll es sein in der Schule und auf dem Pausenhof. Das will auch Initiator Führmann. Von einer Pflicht, nur mit der offiziellen Schulkleidung zum Unterricht kommen zu dürfen, ist er noch nicht überzeugt. "Aber wenn fast alle mitmachen wollen, können wir darüber ja nachdenken", sagt der Lehrer.

Ronya Scheel (14) aus Uetersen zählt zu der Gruppe, die sich dafür begeistern könnte, die Anziehfrage gemeinschaftlich zu klären. "Dann gebe es endlichen keinen Streit mehr um die Frage, wer die teuersten Klamotten trägt."

Um diesen Marken-Druck von Eltern und Kindern zu nehmen, hatte sich Meike Koschinski in Uetersen bereits vor sieben Jahren stark gemacht. An der Birkenalleeschule fand sie Unterstützer. Sogar das Fernsehen berichtete damals über die erste Initiative für eine Schulkleidung im Kreis Pinneberg.

"Die Kleidung wird immer noch gern nachgefragt", sagt Schulleiter Klaus Rix. Nach wie vor kümmert sich ein Elternteam um die Klamotten, die mit dem 2002 von Schülern entworfenen Logo benäht werden. Mittlerweile ist das Angebot sogar größer geworden: Neben Pullovern und Hemden gibt es Capes und sogar Sporttaschen. Ob und was getragen wird, ist freiwillig. Ein Drittel bis die Hälfte aller Kinder trägt regelmäßig die Schulkleidung, schätzt der Rektor.

Dass sich die Kinder und Jugendlichen dank dieser Kleidung mit ihren Schulen identifizieren, das freut auch Schulrat Volker Struve. Eine einheitliche Schulkleidung wie in England kann er sich in Deutschland nicht vorstellen. "In Großbritannien hat das Tradition."