Einmal kostenlos an die spanische Costa Brava reisen. Diese verlockende Aussicht winkt jetzt den Spanisch lernenden Schülern des Carl-Friedrich-von-Weizsäcker-Gymnasiums. Die Oberschule hat sich erfolgreich um ein bilaterales Austauschprogramm beworben und nun den Zuschlag erhalten.

Barmstedt. In den nächsten zwei Jahren werden jeweils 20 Schüler in Barmstedt und in Manresa bei Barcelona an einem gemeinsamen Projekt arbeiten. Jede Schule erhält dafür 20 000 Euro Fördergelder von der Europäischen Union.

"Wir sind stolz, dass wir in dieses Comenius-Programm aufgenommen wurden", freut sich Schulleiter Wolf-Rüdiger Salbrecht. "Wir können so die seit vier Jahren bestehende Partnerschaft mit dem Institut Lluis de Peguera weiter vertiefen."

Für die Schüler sei das Programm trotz des zehntägigen Aufenthalts in der 63 000 Einwohner-Stadt in Katalonien alles andere als Urlaub, betonen die Spanisch-Lehrer Marylène Schubring und Christian Schwiers. "Nur am Strand liegen ist nicht. Die Schüler müssen richtig dafür arbeiten." So sollen sich die Gymnasiasten hier wie dort mit dem Thema Emigration beschäftigen. Die Barmstedter Schüler müssen deutsche Auswanderer in Katalonien ausfindig machen und nach ihren Motiven und Erfahrungen befragen. Umgekehrt werden die spanischen Schüler mit Emigranten aus ihrer Heimat in Barmstedt Kontakt aufnehmen. Diese Aufgabe ist auch eine Würdigung der Barmstedter Heimatgeschichte, wo sich in den 60er Jahren viele Gastarbeiter aus Spanien ansiedelten. Heute leben dort immer noch 44 spanische Staatsbürger.

Das Projekt soll über Internet und Email vorbereitet werden, erklärt Lehrerin Schubring. Im April 2010 werden die Schüler nach Spanien reisen, im Oktober darauf kommen die Spanier hierher. 2011 werden die Ergebnisse präsentiert. Demnächst werden 20 der 80 in Frage kommenden Schüler ausgewählt. Da alles nebenbei in der Freizeit laufen soll, sollten es gute Schüler sein, betonen die Lehrer.