In Deutschland wird in regelmäßigen Wahlen entschieden, wer in unserem Land für die Politik zuständig ist. Weil wir in einer Demokratie leben, hat jeder erwachsene Mensch die Möglichkeit, seine Stimme abzugeben.

Heute erscheint als selbstverständlich, dass - wie am Sonntag - alle Frauen und Männer an Wahlen teilnehmen können und nicht nur die männlichen Erwachsenen. Doch erst vor knapp 91 Jahren durften Frauen in Deutschland zum ersten Mal für die Politiker ihrer Wahl stimmen. Bis 1918 hatten allein die Männer das Sagen und bestimmten, dass Frauen nur für die Arbeit zu Hause zuständig seien und sich nicht in die Politik einmischen sollten.

Bereits seit der Mitte des 18. Jahrhunderts kämpften die Bürger für mehr politisches Mitbestimmungsrecht, weil damals in fast ganz Europa Könige alleine regierten. Seit jener Zeit schlossen sich auch Frauen in Vereinen zusammen, um Aufmerksamkeit zu erregen. Sie machten durch Aktionen deutlich, dass sie politisch und im gesellschaftlichen Leben extrem benachteiligt werden. Nach und nach wurden ihre Bemühungen mit Erfolg belohnt, bis schließlich am 12. November 1918 das Frauenwahlrecht in Deutschland eingeführt wurde.