Unterschiedlicher hätte es auch bei den Nachwuchsorganisationen der großen Volksparteien am Wahlabend nicht aussehen können. Während die Pinneberger Jusos knallhart die Gründe für das Debakel der SPD analysierten, konzentrierte sich die Junge Union (JU) aufs Feiern.

Pinneberg. "Das SPD-Wahlprogramm war gut", so Mike Hörster, stellvertretender Juso-Landesvorsitzender. "Wir haben die Themen Mindestlohn, Atomenergie und Bildung besetzt." Auch die Stimmung auf der Straße während des Wahlkampfes sei positiv gewesen. "Ganz anders, als es die Wahlergebnisse vermuten lassen", meint Juso-Kreischef Cornelius Samtleben (24). Die SPD habe in vier Jahren großer Koalition schlicht ihre Glaubwürdigkeit verloren. Die gelte es wieder zu gewinnen. Mit den klassischen sozialdemokratischen Aufgaben und auch mit Themen, die die jungen Menschen in Deutschland beschäftigten: "Dazu zählen Internetsperre und Vorratsdatenspeicherung", so Samtleben. Die Opposition sei eine Chance, sich neu zu positionieren.

Der CDU-Nachwuchs, der stark in den Wahlkampf involviert war, durfte sich am Wahlabend selbst feiern lassen. Vorher hatte es kaum eine CDU-Veranstaltung im Kreis gegeben, auf der die Jung-Politiker nicht als "Team Ole Schröder" oder "Team PHC" für den Bundestagsabgeordneten oder den Ministerpräsidenten warben. Ole Schröder dankte Teamleiter Mark Blue für die Wahlhilfe und überreichte einen Blumenstrauß.