“Ein tolles, ein exzellentes Ergebnis“, freute sich gestern Peter Lehnert. Der 46 Jahre alte CDU-Abgeordnete aus Bilsen hat zum vierten Mal in Folge den Wahlkreis Pinneberg-Nord direkt gewonnen.

Bilsen/Hasloh/Kiel. Er gehört seit 1992 dem Kieler Landtag an. Mit 42,7 Prozent der Erststimmen (2005: 48,2 Prozent) erreichte Lehnert landesweit das zweitbeste Ergebnis in den 40 Wahlkreisen. Lediglich Ministerpräsident Peter Harry Carstensen hat in seinem Wahlkreis Husum-Land mit 43,3 Prozent besser abgeschnitten.

Einen Anspruch auf Führungsaufgaben möchte Lehnert daraus nicht ableiten. Dazu sei es noch zu früh, sagt er. Carstensen lobte ihn aber jüngst in Quickborn als seinen "Ausputzer" - "er kann alles". Weil er "so vielseitig" sei, erklärt Lehnert dieses Lob. Der Christdemokrat aus Bilsen war schon finanzpolitischer und innenpolitischer Sprecher und zuletzt stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion. "Nur Sozialpolitik habe ich noch nicht gemacht."

Katzenjammer dagegen bei Wolfgang Kruse (SPD). Der Hasloher Gemeindevertreter lag mit 25,9 Prozent knapp 8000 Erststimmen hinter Lehnert. Aber mit 10,5 Punkten habe er "nicht ganz so viel verloren, wie die anderen Genossen". Dies sei "ein kleiner Trost". Kruse erlebte den Wahlabend zunächst wie Lehnert im Landeshaus in Kiel. Weil er Frau und Tochter mitgenommen hatte und es schon auf Mitternacht zuging, sei er wieder nach Hasloh gefahren, wo er dann um 0.30 Uhr bei Freunden erfuhr, dass es nicht reichte. Weil die SPD "flächendeckend" verloren habe, könne es nicht an den Kandidaten oder dem Wahlkampf der Bewerber gelegen haben, dass die SPD so wenige Wählerstimmen erhalten habe, meint Kruse. "Es muss an den Spitzen, an Steinmeier und Stegner, gelegen haben", fordert Kruse personelle Konsequenzen. "Es muss sich was tun bei der SPD."