Im Landkreis Pinneberg leben die gesündesten Schleswig-Holsteiner. Das geht nach Angaben von Thomas Ehlert, Geschäftsführer der DAK in Pinneberg, aus dem aktuellen Gesundheitsreport seiner Krankenkasse hervor.

Pinneberg. Allerdings spiele "Doping" am Arbeitsplatz eine immer größere Rolle. Viele Arbeitnehmer nehmen regelmäßig Medikamente ein, um ihre Leistung am Arbeitsplatz zu steigern.

Im Kreis Pinneberg blieb die Zahl der Erkrankten mit 2,8 Prozent konstant und somit deutlich unter dem Landesdurchschnitt, der in Schleswig-Holstein im Jahr 2008 um 0,2 Prozent auf 3,2 Prozent stieg. Insbesondere im Bereich der psychischen Erkrankungen sind im Kreis Pinneberg Erfolge zu verzeichnen: Sie sanken im Vergleich zum Vorjahr um 27 Prozent. Zwar gab es eine leichte Steigerung der Fallzahlen, doch ging die durchschnittliche Erkrankungsdauer erheblich zurück.

Laut DAK hängen psychische Erkrankungen auch mit Veränderungen und Stress in der modernen Arbeitswelt zusammen. "Den Druck am Arbeitsplatz versuchen viele mit der Einnahme von Hilfsmitteln zu bewältigen", sagt Ehlert. Die Ergebnisse der bundesweit repräsentativen Befragung seien besorgniserregend: Gut zwei Prozent aller aktiv Erwerbstätigen "dopten" demnach regelmäßig mit Medikamenten, die zur Therapie von Alzheimer oder Depressionen eingesetzt werden - hochgerechnet auf Schleswig-Holstein seien dies rund 25 000 Arbeitnehmer.

Auch Raimund Hümmelink, Leiter des Fachdienstes Gesundheit in der Kreisverwaltung Pinneberg, weiß zu berichten: "Bei der jungen Generation ist ein Trend weg vom Alkohol, aber hin zu Drogen zu beobachten."

Mit einer Informations- und Aufklärungskampagne möchte die DAK dieser Entwicklung am Arbeitsplatz begegnen, denn "der Wunsch immer perfekt sein zu müssen, lässt sich auch durch Medikamente nicht erfüllen", sagt Ehlert. "Auf lange Sicht besteht die Gefahr, abhängig zu werden. Deshalb empfehlen wir Yoga statt Aufputschmittel."