Kinder und Jugendliche durften ihre Stimmen abgeben als Test für die Zukunft.

Pinneberg/Wedel. "U18 - deine Wahl" lautet das Stichwort für Politiker, die erfahren wollen, was ihnen in den nächsten Jahren blüht. Bundesweit waren Freitag Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren aufgerufen, ihre Stimmen in einer Art Bundestestwahl abzugeben. Anlass für Pinnebergs Politiker, sich den Fragen der Kids und Teens in der Kreisstadt zu stellen. Eingeladen zum "Street Talk" auf dem Lindenplatz hatte der Kreisjugendring (KJR). Zwölf Politiker nahmen die Herausforderung an. Für die Grünen saßen Jan Seifert, Luise Amtsberg und Valerie Wilms auf dem Straßensofa, Angela Traboldt, Bernd Schröder und Wolfgang Kruse versuchten, für die SPD den künftigen Wählern im Wahlkreis Pinneberg Politik nahe zu bringen. Michael Lorenz, Peter Lehnert, Kerstin Seyfert und Barbara Ostmeier für die CDU, Birgit und Olaf Klampe für die FDP.

KJR-Geschäftsführer Ingo Waschkau moderierte die bunte Runde. Die Fragen der Kids kamen zögerlich. "Ist Ihr Job nicht langweilig?", wollte Robin (12) wissen. Die Nachfrage eines Jugendlichen an die CDU-Vertreterin Barbara Ostmeier, ob sie ein Atommüllendlager in Pinneberg befürworten würde, beantwortete Hetlingens Bürgermeisterin: "Wenn die Bürger das nicht wollen, natürlich nicht!"

Und während sich die Politiker mühten, einen möglichst guten Eindruck bei den jungen Leuten machen, herrschte reger Betrieb in der mobilen KJR-Wahlkabine hinter der Politikerrunde: Hier konnten die Kids wie bei der echten Bundestagswahl geheim ihre Erst- und Zweitstimmen abgeben. Pauls (11) Wahlentscheidung hatte der Street Talk nicht beeinflusst: "Ich hab' die Piraten gewählt. Die haben das coolste Wahlplakat!" Den Mut, den Politikern Fragen zu stellen, hatte der Junge aus Halstenbek aber nicht. Melina (14) reichte es, sich "die Leute, von denen ich schon mal in der Zeitung gelesen habe, in echt zu sehen".

In allen Wahlbezirken des Kreises Pinneberg hatten Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, ihre Stimmen abzugeben. Eines der Wahllokale war in der Wedeler Rolandkirche. Mehrere Hundert Jugendliche aus den Wedeler Schulen kamen in die "Risthütte" und wurden dort über das Wahl-Procedere ins Bild gesetzt. Gewertet werden die Voten der U18-Wahl nicht, aber sie malen ein politisches Stimmungsbild der Jugend im Lande. Die Ergebnisse stehen ab diesem Sonnabend im Internet.

www.u18.org