Deutschland muss aus der Diktatur der sogenannten etablierten Parteien befreit werden. Das sagt der Rellinger Hans-Peter Holzwarth (55), der für die Freien Wähler, denen bei der Landtagswahl durchaus Außenseiterchancen auf einen Einzug ins Parlament eingeräumt werden, als Direktkandidat antritt.

Zwar nicht im Wahlkreis 27, wo Ute Rütten aus Timmendorfer Strand auf dem Wahlzettel steht, sondern in Pinneberg-Nord. Mit Bruno Egge tritt ein weiterer örtlicher Kandidat für die Freien Wähler an, und zwar im Wahlkreis Pinneberg.

Holzwarth, IT-Spezialist und Kommunikationstrainer, fand in der CDU keine politische Heimat. Wichtige Entscheidungen seien in Hinterzimmern ausgekungelt worden, 2006 trat er aus.

Nach dem Erfolg der Freien Wähler in Bayern habe er erkannt, dass diese Partei für ihn nicht nur ideale Plattform seiner politischen Gedanken und Ideen ist, sondern eben auch eine Partei, bei der eine Wählerstimme keine verschenkte Stimme sei.

Holzwarth bezeichnet sich als "radikaldemokratisch", tritt ein für die Rückkehr zur Demokratie zum "ursprünglichen Athenischen Modell". Diese lebe vom Engagement ihrer Bürger und der gemeinsamen Sorge ums Gemeinwesen. Das Grundgesetz beziehe sich in vielen Teilen darauf. Tatsache sei aber, dass in Deutschland die Parteipolitik dem Staat immer mehr und den Bürgern immer weniger zutraue. "In keiner Demokratie dieser Welt ist die Macht der Parteien so ausgeprägt wie bei uns."

Die Freien Wähler hätten auch kein Patentrezept für alle Probleme, so Holzwarth "Eines jedoch ist unser Credo: Keine Investition aus dem öffentlichen Haushalt ohne Gegenfinanzierung." Die Haushalts-, Finanz- und Wirtschaftspolitik müsse auf allen Ebenen überprüft werden. Dabei helfe den Freien Wählern ihre Ideologiefreiheit, wodurch kein Thema tabu sei.