Spektakuläre Vorführungen, viele Übungen, aber zu wenige Besucher bei der Veranstaltung in Pinneberg.

Pinneberg. Der Typ ist wohl nicht ganz richtig im Kopf: Rast auf dem Fahrrad mit voller Kraft auf ein Auto zu. Als er den betagten Opel seitlich rammt, nimmt das Unglück seinen Lauf: Der Radfahrer überschlägt sich, knallt kopfüber auf die Motorhaube, rutscht ab und fällt zu Boden.

Was die Zuschauer den Atem stocken ließ, war am Sonnabend zum Glück nur eine spektakuläre Vorführung beim Verkehrssicherheitstag in Pinneberg. Stuntman Mario Eichendorf stand unverletzt wieder auf, klopfte sich den Staub von den Klamotten und winkte den Besuchern fröhlich zu. Solche Aktionen gehören zum Programm, um deutlich zu machen, dass Radfahrer beim Zusammenprall mit einem Auto stets den Kürzeren ziehen.

Mario Eichendorf hatte sich unter seiner Kleidung mit Knie- und Ellenbogenschutz gepolstert. Außerdem trug der Aktionskünstler einen Sturzhelm. "Niemand kann sich auf dem Fahrrad halten, wenn es kracht. Und der Kopf schlägt als Erstes auf", sagte Eichendorf. Deshalb sein Tipp: Niemals ohne Schutzhelm auf Fahrrädern oder Motorrädern unterwegs sein.

Der Stunt war nur ein spektakuläres Bespiel aus dem bunten Programm von TÜV, Straßenverkehrsamt, Kreisverkehrswacht und weiteren Organisationen. Doch es ging es nicht nur um abschreckende Beispiele. Auch Informationen zu allen Fragen der Verkehrssicherheit - vom Sehtest bis zur Arbeitsweise bei der Tempoüberwachung - gab es reichlich auf dem Gelände von TÜV und Kreisverkehrsbehörde an der Flensburger Straße.

So konnten mutige Besucher in einem Auto einen Überschlagsimulator im Selbstversuch erleben. Ganz vorsichtig wurde ein Pkw auf den Kopf gestellt. Wer dann aussteigen wollte, hatte ohne Hilfe keine Chance.

Knalleffekte besonderer Art bot der TÜV beim Zünden von Airbags. Die Zuschauer erlebten, wie sich der rettende Prallschutz in Minisekunden aufbläst. Karsten Tiedemann, Geschäftsführer des Kreissportverbands, bewährte sich als ehrenamtlich tätiger Moderator der Veranstaltung. Mit viel Liebe zum Detail ließ er sich das Zusammenspiel von Airbags und Sicherheitsgurten erklären und erfuhr, dass sich Frauen nicht um ihre Oberweite sorgen müssen.

Schade, dass der ganz große Publikumsandrang bei dem mit attraktiven Vorführungen bestückten Veranstaltungsmarathon ausblieb. Etwas größere Resonanz hätte der Verkehrssicherheitstag verdient.