Jetzt werden Firmen gesucht, die sich für Langzeit-Praktika öffnen und den Jugendlichen eine Chance geben.

Wedel. Nicht für die Schule, sondern für das Leben wird gelernt - die Integrierte Gesamtschule Wedel hat ein Projekt gestartet, das dieser uralten Weisheit noch stärker zur Geltung verhelfen soll. Schülerinnen und Schüler der Grundkursgruppe, die fürs kommende Jahr einen Hauptschulabschluss anpeilen, möchten in Langzeit-Praktika die wirkliche Berufswelt kennen lernen - und hoffen dabei, sich in dieser Zeit möglichen Arbeitgebern als Auszubildender zu empfehlen. Jetzt werden Firmen gesucht, die einem derartigen Experiment offen gegenüberstehen.

Rund 20 Schülerinnen und Schüler wollen sich ab November 20 Wochen lang jeweils dienstags in das Abenteuer "Berufswelt" stürzen. An den restlichen Wochentagen werden sie weiterhin durch die Lehrer Renate Weiß, Tobias Langer und Thorsten Carstens unterrichtet, auf den Abschluss vorbereitet und beim erfolgreichen Absolvieren des Praktikums unterstützt. Die Schule erhofft sich viel von dem Konzept. "Die Schülerinnen und Schüler werden über einen langen Zeitraum an das Arbeits- und Berufsleben herangeführt. Unter anderem verspricht sich die Schule, dass die Jugendlichen so auf die Berufswelt besser vorbereitet werden. Die sogenannten Sekundärtugenden werden gefördert und die Ausbildungseignung der Jugendlichen gesteigert", sagten die Lehrer. Oft sei der Bruch zwischen Schulleben und Berufswelt sehr groß -- die klaffende Wissenslücke könne durch das Praktikum geschlossen werden. "Wir hoffen, dass mögliche Arbeitgeber Schülerinnen und Schüler kennen lernen wollen, die in normalen Bewerbungsverfahren, in denen sie gegen Realschüler zu bestehen haben, kaum eine Chance auch nur auf ein Vorstellungsgespräch bekommen", so Renate Weiß.

Ihr Kollege Langer ergänzt: "Aber auch die Betriebe, die planen, eine Schülerin oder einen Schüler mit Hauptschulabschluss als Auszubildenden einzustellen, bringt diese Neuerung Vorteile. Die Betriebe lernen potenzielle Auszubildende über einen langen Zeitraum kennen. Sie können dadurch besser beurteilen, ob ein Jugendlicher in den Betrieb passt und den Anforderungen der Ausbildung gewachsen ist." Unternehmer, die dabei mithelfen wollen, dass mehr Hauptschulabsolventen einen Ausbildungsplatz finden, können sich ab sofort in der Schule unter 04103/91 21 50 oder per E-Mail melden.

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