“Das ist ein ganz wichtiger Beitrag für unsere ,Spätlese-Gruppe'“, sagt Anne Börner. Die Leiterin der Schenefelder Diakoniestation freut sich gemeinsam mit Gruppenbetreuerin Gabi Bär über eine großzügige Spende der Rotarier.

Schenefeld. Rotary-Präsident Benedikt Jost übergab eine aus edlem Holz gefertigte dreisitzige Gartenbank sowie einen dazu gehörenden Tisch. Das Geld für die Möbel wurde beim Weihnachtsmarkt eingenommen.

"Spätlese" ist der Name der Gemeinschaft, in der an Demenz erkrankte Menschen betreut und umsorgt werden. Mit der neuen Gartengarnitur können die Teilnehmer nun auch auf dem schönen Rasengelände in der Umgebung des Gemeindehauses der Paulskirche ihre Zeit verbringen. Seit 2003 gibt es die Gruppe. Jeweils montags bis donnerstags treffen sich die Teilnehmer (Anne Börner spricht lieber von Besuchern als von Patienten), um im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Vormittagsstunden zu gestalten.

Die Außenmöbel ergänzen sich mit einer Wohnung, samt Küche und Sanitärraum, die im früheren Gemeindebüro eingerichtet wurde. Das gemütlich möblierte Wohnzimmer, zu dem auch ein ebenfalls von den Rotariern spendierter Ruhesessel gehört, schafft als Treffpunkt die richtige Umgebung. Denn die häusliche Atmosphäre ist ein wichtiger Bestandteil für die Arbeit mit Demenzkranken. Gedanklich leben die alten Menschen überwiegend in der Vergangenheit.

Diesen Aspekt greift auch Gabi Bär in ihrer Betreuungsarbeit gern auf. So wurde kürzlich der Schulanfang zum Anlass genommen, Erinnerungen der Gruppen an in ihre eigene Kindheit aufzufrischen.

Alte Schulranzen, eine Schiefertafel und ein Griffelkasten schufen die Umgebung für den Ausflug in die Schulzeit. Vor allem ein betagtes Schreibheft mit Aufsätzen in Sütterlinschrift, kam gut an. "Einige Gruppenteilnehmer konnten die Texte fließend vorlesen", berichtet Gabi Bär. Und die Senioren waren stolz darauf, dass sie im Gegensatz zu ihren Betreuerinnen auch noch das Schreiben nach der alten Schule beherrschen.

Die "Spätlese-Treffen" finden jeweils in Gruppen bis zu sieben Personen vormittags statt. Zwölf Demenzkranke gehören zum Kreis. Pro Stunde Betreuung werden 7,50 Euro berechnet. Bei anerkannter Pflegestufe gibt es Zuschüsse aus der Pflegeversicherung. Gabi Bär und Anne Börner möchten ihr Angebot möglichst bald auf fünf Tage in der Woche erweitern.