Welche politische Perspektiven die Kandidaten der Parteien bei den anstehenden Bundestags- sowie Landtagswahlen haben, wird sich am Abend des 27. Septembers zeigen.

Kreis Pinneberg. Die optische Perspektive mancher Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger ist in Wahlkampfzeiten allerdings extrem ungünstig. Denn ihnen wird von den Unmengen an Kandidatenköpfen aller Parteien schlicht die Sicht genommen.

So zum Beispiel in Rellingen, wo sich Peter Lehnert (CDU) an der Hauptstraße als gefährlicher Politiker erweist. Gefährlich deshalb, weil sein Konterfei an der Einmündung zum Edeka-Parkplatz für Autofahrer zur Sichtblende wird. "Fußgänger und Radfahrer sind bei der Ausfahrt nicht mehr zu sehen", bemängelt Hans-Peter Holzwarth. Zudem sei das Wahlschild verbotenerweise am Pfosten eines Verkehrszeichens befestigt worden. Wegen dieser und anderer Schilder, die die Sicht einschränken, hat sich Holzwarth an die Gemeindeverwaltung gewandt. Doch passiert sei bisher nichts.

Der Rellinger weiß genau, was im Wahlkampf erlaubt und verboten ist. Als Kandidat der Freien Wähler wurde er - wie auch die anderen Parteien - schriftlich darauf hingewiesen, was beim Aufstellen der Wahlwerbung zu berücksichtigen ist. Dass die "großen Kollegen" sich daran nicht halten, ärgert Holzwarth, der - ganz staatstragend - Rücksicht auf die Vorschriften nimmt.

Im Rathaus heißt es, dass sehr wohl auf die Einhaltung der Spielregeln geachtet werde. So seien die Parteien schon auf Verstöße hingewiesen worden. Doch augenscheinlich ist die Wirkung örtlich beschränkt. An der Einmündung Hauptraße/Am Rathausplatz griffen die Bürger schon zur Selbsthilfe. Ein Plakat, das Sicht behindernd angebracht war, wurde um 90 Grad gedreht. Nun können Fußgänger und Radfahrer wieder rechtzeitig erkannt werden.