Zahl der Anmeldungen übertraf alle Erwartungen. Die größte Leseratte war wohl die elfjährige Luise Hoffmann aus Quickborn.

Kreis Pinneberg. Der landesweite Ferien-Leseclub, an dem sich die Stadtbüchereien im Kreis Pinneberg zum zweiten Mal beteiligt haben, war ein voller Erfolg. "Wir hatten vorher mit 50 Kindern gerechnet, die mitmachen würden", freute sich Monika Pütz, Leiterin der Stadtbücherei Quickborn. "Am Ende hatten wir 118 Anmeldungen. Das war unglaublich." 86 von ihnen lasen die Bücher zu Ende und konnten Fragen zum Inhalt richtig beantworten, sodass sie jetzt ein Zertifikat in Gold, Silber und Bronze erhielten - je nachdem wie viele Bücher sie gelesen hatten. Auch im nächsten Schulzeugnis kann dies positiv vermerkt werden.

Die Landeszentralbibliothek hatte wieder zu diesem Leseclub-Wettbewerb in den Sommerferien aufgerufen, der sich gezielt an Schüler der fünften und sechsten Klassen richtete. Dieses Alter sei besonders kritisch für das weitere Leseverhalten, erklärt Bibliothekarin Pütz: "Wer dann noch nicht liest, kommt nicht mehr." Allein die Quickborner Bücherei erreichte auf diese Weise 48 Kinder, die vorher noch nie ein Buch ausgeliehen hatten.

Auch die anderen Büchereien im Kreis waren mit der Beteiligung hochzufrieden. Die Bibliothek in Barmstedt zählte 54 Anmeldungen und vergab 41 Zertifikate, Elmshorn hatte 270 Teilnehmer, von denen 190 ihre Logbücher abgaben. In Halstenbek waren es 127 Kinder, die 80 Zeugnisse bekamen. Und in Schenefeld wird Büchereileiter Frank Jankowski jetzt 50 Urkunden ausgeben bei zuvor 90 Anmeldungen.

Dieser Wettbewerb habe den Büchereien nicht nur neue Leser gebracht, betont er. "Uns ist jetzt auch klarer, was die Jungen und Mädchen lesen." Dass sich die Jungs eher für Abenteuer- und Fantasy-Geschichten interessierten, sei zu erwarten gewesen. Nicht aber, dass sich die Mädchen im Alter von zehn, elf Jahren neben Krimis und Pferde-Romanen auch für Familien- und Liebesgeschichten begeistern. "In diesem Bereich werden wir jetzt unseren Bücherbestand erhöhen."

Größte Leseratte war wohl Luise Hoffmann aus Quickborn. Die elf Jahre alte Gymnasiastin verschlang in sechs Wochen 33 Bücher. "Manchmal waren es drei am Tag", erzählt ihre Mutter. Ihrer Tochter scheint das Lesen in die Wiege gelegt worden zu sein, da der Urgroßvater, ein Onkel und eine Tante Buchhandlungen führten. "Luise hat mit zwei Jahren ihr erstes Buch ausgeliehen. Heute sind wir bestimmt einmal in der Woche in der Bücherei."