Es war der 42. Tag ihrer Wahlkampftour, der die Bundesvorsitzende der Grünen, Claudia Roth, nach Ellerhoop führte. “Wir mussten uns unterwegs auf die Suche nach dem Wahlkampf machen“, sagte sie vor etwa 150 Zuhörern auf der Diele des Arboretums.

Ellerhoop. Sie habe das Gefühl, Merkel wolle im Schlafwagen zurück ins Kanzleramt. Die Parteien müssten endlich auf den Tisch legen, wie sie auf die großen Herausforderungen reagieren wollten.

Was die Grünen wollen, macht Roth in ihrer Rede klar. Sie forderte den Ausstieg aus der Atom-Energie. "Die große Entsorgungs-Sicherheitslüge ist in der Asse abgesoffen", sagte sie mit Blick auf den Atommüll. Sie sprach sich für eine Verbesserung des Bildungssystems - vom Kindergarten bis hin zu Universität - aus und für ein Leben in Würde im Alter. "Das ist ein Zeichen für einen sozialen Staat", sagte sie. Ein Unding sei es, dass Frauen vielfach bei gleicher Tätigkeit wie Männer immer noch weniger verdienten. Kritik übte sie an der Abwrackprämie, weil die keine ökologische Lenkungswirkung gehabt habe.

Ziel der Grünen, so die Bundesvorsitzende, sei es, eine zweistellige Prozentzahl der Wählerstimmen zu bekommen. Und wie sieht es mit möglichen Koalitionen nach der Wahl aus? Eine klare Absage erteilte sie einer Jamaika-Koalition mit der CDU und der FDP. Gerade gegenüber den Liberalen gebe es zuviel Trennendes.