In der Einrichtung arbeiten Menschen mit und ohne Handicap. Hier können sozial benachteiligte Menschen eine Ausbildung zum Tierpflegehelfer absolvieren.

Appen. Ann-Kathrin Sorgenfrei (20) gehört zu den ersten jungen Menschen, die auf dem Gut Schäferhof in Appen einen Beruf erlernen: Sie wird Pferdewerkerin, das ist eine Pferdepflegehelferin. Am Freitag hat ihr Arbeitgeber, die Lebenshilfe, gemeinsam mit der Stiftung Hamburger Arbeiterkolonie das neue, integrative Reitsportzentrum eröffnet.

Pastor Frank Schüler segnete die Einrichtung bei einer Andacht in der neuen Reithalle. Mehrere Hundert Gäste feierten mit. Landrat Wolfgang Grimme lobte das Projekt: "Im Kreis Pinneberg sollten wir noch viel mehr mit diesem Pfund Reitsport wuchern. Sie haben Tolles gebaut in toller Lage mit tollem Umfeld."

Die Verantwortlichen der beiden Projektträger, Lebenshilfe-Geschäftsführer Peter Schaumann, und Rainer Adomat, der das Wohnungs- und Beschäftigungsprojekt der Hamburger Stiftung Arbeiterkolonie lenkt, hatten viel zu tun, um allen beteiligten Akteuren zu danken. Denn hier arbeiteten Handwerksbetriebe mit Menschen zusammen, die aufgrund von sozialen oder körperlichen Handicaps nicht so leicht einen Job finden.

Jetzt steht dort ein Reitsportzentrum, das mit Halle und Ställen sowie den anderen Pferdesportanlagen zu den größten im Kreis Pinneberg gehört. Dort sollen auch in Zukunft Menschen auf dem ersten, zweiten und dritten Arbeitsmarkt zusammen wirken. Das erhofft sich nicht nur der Kreisvorsitzende der Lebenshilfe, Jürgen Meyer. Er beschrieb die Einweihung als "den glücklichsten Tag seines Lebens".

Nach den vielen lobenden Worten, zeigten Petra Heidorn und ihr Team, was junge Menschen mit Benachteiligungen auf dem Rücken der Pferde lernen können. Gleichberechtigt sind Leistungssportler in der Einrichtung untergebracht: Zu ihnen zählt Jens Reuschler, Kreismeister im Springreiten.

Um die behinderten Reiter kümmert sich in erster Linie Petra Heidorn. Als Betriebsleiterin in der Einrichtung sind zudem Anja Blohm (Dressurunterricht, Verhaltenstraining) sowie Michael Vieregge (Springen) im Einsatz. Dass die Halle tatsächlich wie geplant fertig wurde, dafür ehrten die Verantwortlichen zwei Männer: Gerd Sonntag, der seit fast 25 Jahren für die Arbeiterkolonie tätig ist, und Axel Söder von der Lebenshilfe. Rainer Adomat: "Ohne euch stünden wir jetzt noch nicht hier." Und die Kinder auf den Pferden dankten es mit tollen Vorführungen.